press release only in german

Stationen:
Quartier Ephemere / Fonderie Darling, Montreal
Museum voor Moderne Kunst, Arnheim
Cultuurcentrum Brugge, Brügge
Galerie im Taxispalais, Innsbruck

Mit der Ausstellung will we ever be able to mark enough? von Shilpa Gupta (1976 in Mumbai geboren, lebt und arbeitet in Mumbai) präsentiert die Galerie im Taxispalais, Innsbruck eine umfassende Werkschau einer der wichtigsten zeitgenössischen Künstlerinnen Indiens. Shilpa Guptas Werk, das spätestens seit Ende der 1990er Jahre international Beachtung fand, vereint eine Vielzahl von Medien wie Video, Fotografie, Installationen und Objekte. Geprägt von der Politik und der kulturellen Realität ihres Landes, setzt sich Gupta in ihren Arbeiten mit der globalen Gegenwart auseinander und verdeutlicht, wie das tägliche Leben von historischen Ereignissen, Religion, Terror, sozialer Ungleichheit, Macht, Gender, Medien sowie von lokalen und internationalen Entwicklungen durchsetzt und beeinflusst wird. Vor allem bei ihren frühen Arbeiten handelt es sich oftmals um partizipatorisch angelegte Arrangements und Aktionen, mit denen sie sich direkt an die Zuschauer wendet und diese auffordert, bestimmte soziale Verhaltensweisen in der Gesellschaft genau zu betrachten und kritisch zu hinterfragen.

In ihren neueren Arbeiten, die eigens für die Ausstellung will we ever be able to mark enough? entstanden sind, setzt sich Shilpa Gupta mit dem Klima der Angst auseinander, das das Alltagsleben in vielen Teilen der Welt aufgrund unterschiedlicher Bedrohungsszenarien durchdringt. Territoriale Grenzen, die Konfiszierung von Alltagsgegenständen auf Flughäfen, das ungeklärte Verschwinden von Menschen im Krieg sind Themen, die sie auf sensible Weise aufgreift und in ihren Werken verarbeitet. Anhand von Alltagsobjekten und vertrauten Erfahrungen untersucht Gupta die Räume des persönlichen und globalen Bewusstseins, die zwischen Angst und Sehnsucht, Kontroll- und Freiheitsdenken pendeln. Dabei verlieren die Grenzen ihre feststehende Form, Definitionen werden aufgebrochen, Bedeutungen verdichten oder erweitern sich. Die skulpturalen Objekte, Installationen, Videoarbeiten und Fotografien, widmen sich diesen Fragen in einem persönlichen, intimen Ton, der uns involviert und zu individuellen Assoziationen und Reflektionen ermutigt. All dies geschieht, ohne die Grenzen, die Gupta anschaulich macht, zu verfestigen. Vielmehr bergen ihre Arbeiten immer ein Moment der Überschreitung in sich.

Kuratorin: Renee Baert, Montreal Ausstellungsproduktion: Cargo Curatorial Group, Montreal