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Am 19. Mai 2006 eröffnet basis mit der Präsentation der Künstler Shin il Kim und Dirk Krecker die zweite Ausstellung in der Elbestrasse.

Formal zunächst nicht unmittelbar vergleichbar, erscheint Shin il Kims und Dirk Kreckers Arbeit auf konzeptueller Ebene verwandt. Beide erarbeiten in ihren Werken einen reflexiven Zugang zu Grundthemen der historischen Avantgardebewegungen. Im Werk der Künstler wird durch die kritische Befragung der innovativen, für das 20. Jahr-hundert prägenden Positionen der Avantgarde deren utopisches, gesellschaftsrelevantes sowie ideologisches Potential deutlich. Zentrale Themen dieser Bewegung, wie etwa die Reduktion formaler Gestaltungsmittel oder der Einsatz der Abstraktion, sind Motive ihres reflexiven Umgangs mit ästhetischen Strömungen des vergangenen Jahrhunderts. Die Befragung dieser historischen Ansätze und ihrer Bedeutung für aktuelle gesellschaftliche und ästhetische Prozesse erscheint bei Kim und Krecker als Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Arbeit.

Shin il Kim setzt sich in seinen auf Zeichnungen basierenden Videoarbeiten zum einen mit formalen Fragen der Definition des Raumes, der Materialität des jeweiligen Mediums und der Grenzbestimmung visueller Erfahrung und des Nichts als phänomenologischer sowie philosophischer Instanz auseinander. Darüber hinaus verweist sein Werk auf die Frage, welche wandelbare soziale Funktion Kunst und dem Kunstwerk im Laufe der letzten hundert Jahre zugeschrieben wurde. Durch die Verknüpfung beider Ansätze, die auf Grundmuster der künstlerischen Moderne verweisen, entsteht ein ästhetisch höchst eigenständiges und komplexes Werk. Neben Animationen von 2003 bis 2005, realisiert Kim für die Ausstellung bei basis eine neue, raumbezogene Arbeit.

An Architekturzeichnungen, abstrakte Entwürfe oder Objekte dominanter Strömungen der Kunst des 20. Jahrhunderts erinnernd, werden in Dirk Kreckers zwei- und dreidimensionalen Arbeiten immer wieder irritierende Bezüge zwischen alltäglichen Erfahrungen des Stadtraums und der Oberflächenästhetik historischer Avantgardebewegungen deutlich. Kreckers Arbeiten können als fragile Hybride abstrakter Entwürfe und Studien urbaner Wirklichkeit charakterisiert werden, wobei beide Wahrnehmungsebenen ineinander überzugehen scheinen. Auch Dirk Krecker erarbeitet für das Ausstellungsprojekt eine Reihe neuer, ortspezifisch entwickelter Arbeiten.

Shin il Kim, 1971 in Korea geboren, lebt und arbeitet in New York City. Dirk Krecker, 1972 geboren, lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.

Felix Ruhöfer Künstlerischer Leiter / Kurator

Pressetext

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Shin il Kim / Dirk Krecker
Kurator: Felix Ruhöfer