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SHOWCASE – Künstlerbücher aus der Sammlung der Bayerischen Staatsbibliothek
Staatsbibliothek in München präsentiert Werke von Picasso, Miró, Warhol, Kiefer und vielen mehr

20. September 2017 bis 7. Januar 2018

Die Bayerische Staatsbibliothek stellt vom 20. September 2017 bis 7. Januar 2018 das Buch als autonomes Kunstwerk in den Mittelpunkt ihrer Ausstellung „SHOWCASE – Künstlerbücher aus der Sammlung der Bayerischen Staatsbibliothek“. Die Schau zeigt eindrucksvoll, wie unterschiedlich Künstler das Buch als künstlerische Ausdrucksform nutzen. Die ausgestellten Werke reichen von den historischen Avantgardes des 20. Jahrhunderts über konzeptuelle Künstlerbücher der 1960/70er Jahre bis heute.

72 Exponate, drei Räume, drei Schwerpunkte

Der erste Raum widmet sich vornehmlich kleinformatigen Werken. Gezeigt werden u. a. typografische Experimente, Fotomontagen, dadaistische und surrealistische Bücher. Der Bogen reicht von William Blake, dem „Urvater des Künstlerbuchs“ mit seinem einzigen in Deutschland vorhandenen Exemplar von Song of Los über Werke von Kasimir Malewitsch, Marcel Broodthaers und Ed Ruscha, Max Ernst oder Andy Warhol bis hin zu Joan Miró und Joseph Beuys. Großformatige und aufwändig hergestellte Künstlerbücher, die vorwiegend in den 1990er und 2000er Jahren entstanden, u. a. von Louise Bourgeois, Marina Abramović, Anselm Kiefer, Chuck Close und der Münchner Künstlerin Katharina Gaenssler sind im zweiten Raum zu sehen.

Der dritte Raum wird von „Flachware“ bestimmt: Leporellos, Mappenwerke, eine Rolle, ein Schallplattencover und Plakate. Hier findet man Werke mit gesellschaftspolitischer Zielsetzung wie Pablo Picassos Mappe gegen Franco und den Krieg aus dem Jahr 1937 oder Art Spiegelmans Original-Werk Maus, das 1992 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde. Daneben zeigen eine Mappe von Keith Haring, ein Künstlerheft von Raymond Pettibon, Zines von Mike Kelley und die Französischen Bilder der Künstlergruppe Bazooka die große Bandbreite und Aktualität des Künstlerbuchs.

Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle betont: „Die Bayerische Staatsbibliothek ist für ihre umfassende Sammlung von Künstlerbüchern national wie international renommiert. Sie zeichnet sich durch eine Vielfalt an hochrangigen Exponaten aus und bereichert damit die bayerische Kulturlandschaft. Mit der Ausstellung ‚Showcase‘ nimmt die Bayerische Staatsbibliothek diese besondere Ausdrucksform zeitgenössischer Kunst wirkungsvoll in den Blick und präsentiert die ganze Pracht der Künstlerpublikationen.“

„Die Künstlerbücher“, so Dr. Klaus Ceynowa, Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek, „sind eine ganz besondere, in Deutschland einzigartige Sammlung unseres Hauses. Hier ist das Buch einmal nicht Informationsträger, sondern wird selbst zum Objekt – im Medium der Kunst.“

Zu SHOWCASE erscheint ein großzügig bebilderter Ausstellungskatalog, der mit freundlicher Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung entstanden ist. „Mit diesem Ausstellungskatalog zu den Künstlerbüchern ist ein wichtiger Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek wissenschaftlich bearbeitet und der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Dies ist ganz im Sinne unseres Gründers Ernst von Siemens, der vor allem die Arbeit mit den Beständen unserer Kultureinrichtungen fördern wollte“, freut sich Dr. Martin Hoernes, Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung.

Über die Sammlung

Die Sammlung der Künstlerbücher bzw. Künstlerpublikationen wird seit 1915 gezielt aufgebaut. Mit rund 14 000 Werken ist sie heute wohl die bedeutendste Sammlung dieser Art in Deutschland. Gesammelt werden Künstlerbücher, -zeitschriften, -zeitungen, zumeist Auflagenobjekte, Multiples, Ephemera, Künstlerschallplatten, Multimedia-Editionen, bis hin zu Zines Graphzines – und dies so international wie möglich. Die ganze Vielfalt der zeitgenössischen Kunst bis zum Jahr 2017 wird durch diese Werke umfassend dokumentiert. Vor 25 Jahren zeigte die Bibliothek letztmals öffentlich Werke der Sammlung im Rahmen der Ausstellung „Papiergesänge. Buchkunst im zwanzigsten Jahrhundert“. Mit SHOWCASE präsentiert sie nun die kontinuierliche Entwicklung und den Ausbau dieser Sammlung, die sich in München in ein hochrangiges Umfeld einfügt.