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Many many women (25. März – 23. Mai 2010) geht von einer neuen Gruppe von Arbeiten der in London lebenden Künstlerin aus und untersucht dabei, wie sie historisch-bildhafte Denkweisen mit ihrem Interesse an arrangierten Räumen, Szenarios und Gesten in Verbindung bringt.

Mittels der abstrakten Sprache des modernen Tanzes sowie der raumhaften Inszenierung angelegter Gärten und Bühnenkonstruktionen setzt sich Silke Otto-Knapp mit der Frage auseinander, wie eine „Kultur“ der Malerei Teil eines breiter gefassten Begriffs von Kultur sein könnte. Bart van der Heide wird in die Ausstellung einführen, während er einen Dialog zwischen seinem Ausstellungsprogramm am Kunstverein München und der Historizität der Ausstellungsräume in Beziehung zueinander setzt. Diese Räume, deren Geschichte bis ins frühe 19. Jahrhundert zurückgeht, wurden gebaut, um Malerei zu zeigen und werden nun eine passende Bühne für die konzeptuelle Auseinandersetzung, die eine neue Künstlergeneration mit dem Medium der Malerei führt.

Der Titel Many many women stammt aus einem Essay der amerikanischen Schriftstellerin Gertrude Stein. In den Jahren 1927/28 arbeitete Stein zusammen mit dem Komponisten Virgil Thomson an der Oper „Four Saints in Three Acts“, die 1934 mit komplett afroamerikanischer Besetzung uraufgeführt wurde. Bühnenbild und Kostüme wurden von der Malerin und Dichterin Florine Stettheimer (1871-1944) entworfen, die wiederum eine zentrale Rolle in Otto-Knapps neuesten Arbeiten spielt. Die Ausstellung Many many women wird Bilder mit sehr verschiedenen Szenen, Charakteren und Konstellationen zueinander in Beziehung setzen, ohne dabei einer linearen Handlung, Biographie oder Chronologie zu folgen. Otto-Knapp verwendet übereinandergelagerte Schichten von Aquarell und Gouache, um daraus Figuren und Hintergründe zu konstruieren, die den Bildraum definieren und gleichzeitig einen Raum beschreiben, in dem Frauen durch die Geschichte der Moderne hindurch agiert haben.

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Silke Otto-Knapp
Many many women