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Silke Schatz (*1967 in Celle) beschäftigt sich vorrangig mit dem Medium Zeichnung. Auf Papier oder direkt auf die Wände des Ausstellungsraumes zeichnet sie großformatige perspektivische Darstellungen von Räumen, die einander in vielen Schichten überlagern. Es handelt sich um Orte, die eine Verbindung zu ihrem eigenen Leben haben.

In ihrer ersten Einzelausstellung "Hellwacher Tagtraum" 1999 im Kunstverein Braunschweig erinnerte und reflektierte sie ihre Zeit als Besetzerin des so genannten Konzerthauses in Braunschweig Ende der 80er Jahre. Ihre über Eck angelegte monumentale dreiteilige Zeichnung bestand aus einem dichten Geflecht von farbigen Linien, die die perspektivische Darstellung zweier Innenräume des Konzerthauses mit ihrem Mobiliar darstellen. Diese wurde von einer Installation begleitet, die sich aus Versatzstücken zusammensetzte, die dem selbst gemachten Mobiliar von Hausbesetzern entspricht.

Mit der großformatigen Zeichnung „Today Kalea Foru, Hondarribia, 1985" (2004) und einem damit korrespondierenden Modell, weckt Silke Schatz auf der „Manifesta" im baskischen San Sebastian die Erinnerung an einen Angriff der Guardia Civil im baskischen Badeort Hondarribia 1985. Ihre Installation verband die eigene bruchstückhafte Erinnerung an den Ort des Geschehens mit der kollektiven historischen Erfahrung einer Kultur, die nicht ihre eigene ist.

Silke Schatz inszeniert ihren Lebens- und Denkraum wie ein Bühnenbild. Sie verbindet in ihrer Arbeit persönliche und politische Geschichte auf einer individuellen Erlebnisebene zu einer nicht zu trennenden Einheit. Dabei macht sie transparent, dass das persönliche Erleben, aber auch das Handeln Teile der Gesellschaft sind.

Pressetext

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Silke Schatz - Rauminstallation/Zeichnung