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Thomas Wolls raumgreifende Skulpturen und Installationen sind monolithische oder weit verzweigte Körper, die es dem Betrachter unmöglich machen, das Werk mit einem Blick zu erfassen. Die Komplexität der äußeren Form seiner Skulpturen macht neugierig auf die Innenräume, die allerdings nur schwer fassbar und nahezu hermetisch bleiben. Widersprüchliches wird zum System erklärt. Spielerisch werden den handwerklich perfekten Konstruktionen absurde Elemente, wie ins Nichts verlaufende Rohre und Zuleitungen, eingebaut. In diesen Gesten zeigt sich ein subversiver Humor, der die unnahbar wirkende Aura der Skulpturen bricht. Hier schafft jemand Raumutopien, Orte, allein für die Kunst und Zufluchten für Neugier, Fantasie und Reflexion.

Die künstlerische Arbeit von Johannes Döring basiert auf einer Auseinandersetzung mit der Vorstellung von Virtualität als generierte Wirklichkeit. Thematisiert wird der jeder Materie immanente Transformationsgedanke. Im Sinne der Stoff-Form-Beziehungen wird passive Materie durch die aktive Potenz der Form in Bewegung versetzt. Im Falle von Johannes Döring, der an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Thomas Ruff und Martin Gostner studierte, gestaltet sich dies in Form von Bildplastiken modelliert auf der Grundlage von Fotografien. In den fotografischen Vorlagen angelegte Fluchten, Räume oder Körper werden aufgenommen und als plastisches Relief ausgearbeitet. Durch die künstlerische Bearbeitung erhalten die Fotografien eine eigene physische Präsenz im Raum. Ein spannendes Spiel zwischen erhaben sich herauswölbenden Ausformungen, die das ‚bloße’ Abbild in die 3. Dimension transportieren und Leerflächen, die das Dazwischen konkretisieren und die erzeugte Illusion wieder zerstören.

Simon Halfmeyers künstlerisches Interesse gilt der Thematisierung des Verhältnisses von „unberührter“ und konstruierter und künstlich angelegter Natur. Mit modernen, nicht-natürlichen Materialien entwirft der Künstler transparente Utopien, in denen sich Elemente aus privaten, städtischen und ländlichen Naturrefugien amalgamieren. So entstehen etwa aus Holz gefertigte Hecken-Gebilde, die sich in Größe und Form an barocke Gartenarchitektur anlehnt. Seine grafisch konstruierten Wandbilder kreieren fiktive Landschaften, die auf klassischen Kompositionsprinzipen wie Perspektive und Proportion beruhen. Erfindungsreich wird dabei mit verschiedenen Wahrnehmungsebenen gespielt. Einzelne Motive zeigt Halfmeyer in unverhältnismäßiger Nahsicht, während andere von abstrakten Linien überschnitten und damit in einen kristallin gestalteten Gesamtzusammenhang eingegliedert werden. Ein spannungsvolles Spiel zwischen Abbild und Wirklichkeit, Natürlichkeit und Künstlichkeit.