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Das Fotoprojekt mit dem Arbeitstitel "Blamage" basiert auf Texten von Bekannten und Freunden, die nach ihren Erinnerungen an den Schulsport gefragt wurden: die Turnhalle stellte sich für viele als ein Ort der (kollektiven) Quälerei heraus, also als ein Ort der Niederlagen, des Zwanghaften und nicht der sinnlichen Körpererfahrung. Für andere bleibt jedoch die Erinnerung an ungehindertes Rennen, Fühlen von Geschwindigkeit und Leichtigkeit und die positive Erinnerung an körperliche Grenzerfahrungen oder an ungewöhnliche Raumerfahrung.

Überwiegend wurde die Turnhalle aber als der große muffige, merkwürdig beleuchtete Raum empfunden, in dem Schönheit gegen Hässlichkeit, Anmut gegen Ungeschicklichkeit unverblümt zur Schau gestellt wurde. Die Turnhalle verbindet wie kaum ein anderer Ort, Gefühle der Euphorie, des Ekels, der Angst, der narzisstischen Verletzung, der Konkurrenz und der sexuellen Empfindungen.

Die periodische Präsentation in "Zwischenberichten" (erste Zwischenberichte im Centre Culturel, Karlsruhe und in der Galerie Dorn, Stuttgart), ist Teil der Arbeit. Sie wird ständig durch Texte, weitere fotografische Arbeiten (z.B. Portraits) ergänzt. Zur abschließenden Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog.

In der Galerie Foth werden 9 von 15 Leuchtkästen ausgestellt, die leere Turnhallen zeigen. Sie haben die Maße 24 x 26 cm bzw. 60 x 80 cm. Parallel dazu werden die Auszüge aus den erfragten Erinnerungen und Auszüge aus der Literatur zum Thema Turnhalle und Sport projeziert. Das Projekt wurde 2003 in Paris begonnen.

Pressetext

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Simone Demandt - Zweiter Zwischenbericht - Blamage (2004-2006)