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Choreographin, Tänzerin, bildende Künstlerin, Schriftstellerin: Simone Forti (*1935) gilt als eine der vielseitigsten Künstlerinnen des amerikanischen Postmodern Dance. Als Mitbegründerin des legendären Judson Church Dance Theater, das in den 1960er Jahren in New York über die Spartengrenzen hinweg radikal neue und offene Arbeitsweisen erprobte, suchte Forti konsequent ihren Weg zwischen und mit verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen. Ihr Werk, das neben performativen auch zahlreiche bildnerische Arbeiten – insbesondere Zeichnungen und Skulpturen – umfasst, wurde in den letzten Jahren von wichtigen Museen neu entdeckt.

Von Beginn ihrer Karriere an stand jedoch auch die Musik und der Gesang im Zentrum ihres Schaffens und eine Vielzahl von Arbeiten entsprang der intensiven Zusammenarbeit mit Musikern und Komponisten wie La Monte Young, Charlemagne Palestine oder Peter van Riper.

Die Ausstellung im Rahmen des Beethovenfestes versammelt Werke Fortis, in denen Musik und Klang eine zentrale Rolle einnehmen. Gezeigt werden Objekte, Videos, Tonaufnahmen, Fotoprojektionen, installativ-musikalische Apparaturen und Zeichnungen, ebenso wie Live-Performances, die von Studierenden der Hochschule für Musik und Tanz Köln erarbeitet und vorgestellt werden. Fortis Arbeiten beschränken sich nicht darauf, Klang in Bewegung zu überführen. Vielmehr mischt, ordnet und verschränkt sie Klang und Bewegung in einer Weise, dass auch die eigene Wahrnehmung ─ das Sich-Beobachten in der Betrachtung ─ zum Gegenstand der Rezeption wird.

Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Beethovenfest Bonn und The Box, Los Angeles.

KÜNSTLERLABOR IM KUNSTMUSEUM BONN:
RITUALS FROM THE FRINGE

Ein Museum ist ein Ort des »Andersseins«. Betritt man die Ausstellungsräume, begibt man sich in einen kontemplativen Zustand, distanziert sich von der Außenwelt und verlangsamt seinen Gang zu einem Schlendern. Fünf Künstlerinnen und Künstler reizt es, das Ritual eines Museumsbesuches zu befragen, die alten Grenzen zwischen Kunst und Alltagswelt zu sprengen. Sie kommen aus den Bereichen Tanz/Performance, Komposition und Film und begeben sich im Rahmen eines zweiwöchigen Labors auf Recherche ins Kunstmuseum Bonn. Bewusst stellen sie sich in die Linie der Moderne-Tradition, die die Künstler der Judson Church-Generation begründet hatten: Oftmals partizipatorisch, werteten viele der damaligen Arbeiten das Alltägliche auf, »eroberten« öffentliche Räume und entwickelten unhierarchische, spartenübergreifende Produktionsformen. Konventionen und Beschränkungen wurden hinweggefegt und die Art und Weise, wie Tanz erlebt werden kann, erweitert.

Im Rahmen des Labors beschäftigen sich die Performer vor allem mit den Schwellen- und Randbereichen des Museums, wollen die Wahrnehmung von Regeln, Räumen und Rändern verändern, steigern oder neu definieren. Die Trennung zwischen Innen und Außen soll verwischt werden, das Museum eine Ausdehnung über seine architektonischen Grenzen hinaus erfahren.

Konzept, Performance: Frank Willens
Performance: Maria F. Scaroni, Ivan Cheng
Musik, Performance: Benedikt Schiefer
Video, Performance: Franziska Hoenisch

Eine Veranstaltung des Beethovenfestes Bonn im Rahmen von "KOLLABORATIONEN - American Post Modern Dance / Music / Sound.

In Kooperation mit dem Kunstmuseum Bonn.

Gefördert durch die Kunststiftung NRW, den Landschaftsverband Rheinland, das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, die US-Botschaft Berlin und das US-Generalkonsulat Düsseldorf.