press release only in german

Nach ihrem erfolgreichen Start 2008 findet im Jahr 2011 zum zweiten Mal die Skulpturentriennale „Skulpturen Bingen“ statt. Unter dem Motto „Schönheit und Natur“ sind moderne und zeitgenössische Positionen von 22 Künstlern entlang des Rheinkilometers 529 versammelt.

Das gewählte Thema „Schönheit und Natur“ verweist direkt auf den Ort des Geschehens: Den Rheinlauf und sein malerisches Ufer, das die Bühne für die Präsentation der Kunstwerke bildet. Die in Bingen präsentierten Arbeiten zeigen dem Besucher die vielfältigen Möglichkeiten der künstlerischen Auseinandersetzung mit den

Themenkomplexen von „Schönheit“ und „Natur“. So können beispielweise die Materialität, die Farbigkeit eines Werkes, aber auch die Konzeption einer Arbeit selbst in den Vordergrund treten und die Begrifflichkeit kommentieren. Die Skulpturen und Installationen veranschaulichen auf abwechslungsreiche Weise, wie sich das Verständnis von „Schönheit“ und „Natur“ im 20. und 21. Jahrhundert entwickelt hat und welche Rolle dieses in der heutigen Gesellschaft spielt.

Mehr als die Hälfte der Künstler haben bei einem Besuch in Bingen Eindrücke gesammelt und diese in ihre speziell für die Triennale 2011 geschaffenen Werke einfließen lassen. Dadurch können Arbeiten präsentiert werden, die sowohl formal als auch inhaltlich Bezug auf den Ausstellungsort und die Umgebung nehmen. Das Spiel der Kunst mit der Natur ermöglicht dem Besucher, neue Ansätze für das Empfinden von Schönheit zu erleben und in idealer Weise Kunst, Schönheit und Natur in neuen Dimensionen zu erfahren.

Kuratiert wurde die Ausstellung von Lutz Driever, Gisela Klippel und André Odier.

Zur Ausstellung erscheint ein von der Gerda und Kuno Stiftung herausgegebener Katalog mit Texten zu den Künstlern und ihren ausgestellten Werken. 58 Seiten, ISBN 978-3-00-034422-0.

Anlässlich der Skulpturentriennale werden Editionswerke von Marcel Bühler und Thomas Eller gestaltet. Genauere Informationen werden in den kommenden Wochen auf der Internetseite veröffentlicht.

Getragen wird die Ausstellung von der Gerda und Kuno Pieroth Stiftung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, in einem dreijährigen Rhythmus eine Skulpturenausstellung in Bingen zu realisieren.

Die Ausstellung findet auf dem Gelände der Landesgartenschau von 2008 statt. Die grosszügige und farbenfrohe Bepflanzung, die in den Jahren nach der Landesgartenschau beibehalten wurde, macht den Besuch des Skulpturenparks zu einem doppelten Vergnügen.

„Schönheit und Natur“ sind im ästhetischen wie kunsthistorischen Kontext seit langem eng miteinander verflochten und geben doch immer wieder Anlass zur Auseinandersetzung und Diskussion. Das Binger Rheinufer bildet einen perfekten Rahmen für eine Synthese von „Schönheit und Natur“ als auch einen idealtypischen Ort für die Präsentation der Skulpturen, die sich im Spannungsfeld zwischen romantisierender Erinnerung des 19. Jahrhunderts und der Kulturlandschaft unseres Jahrtausends behaupten müssen. Die Skulpturen des Skulpturenparks am Rheinkilometer 529 sollen ihre Umgebung ergänzen und neue Interpretationsansätze bieten.

Die Skulpturentriennale möchte mit ihrer zweiten Ausgabe sowohl Konsens zwischen der geschichtsträchtigen und idealtypischen „Natur“ des Rheintales und der „Schönheit“ der Kunst schaffen, als auch zum Diskurs anregen, Seh- und Wahrnehmungsgewohnheiten im Kontext von Werk und Umgebung zu überprüfen und gegebenenfalls neu zu denken. Das Ausstellungskonzept zielt sowohl auf Gegensätze als auch auf Ergänzungen. Die Zugänge der Künstler zum Ausstellungsthema sind dabei vielfältig und beziehen sich auf unterschiedlichste Koordinaten. Den Ausgangspunkt bilden die „klassischen“ Werke vor dem Museum am Strom. Das „Traubenmädchen“ der Bad Kreuznacher Künstlerin Hanna Cauer oder Claus Korchs Kalksteinskulptur „Liegende“ sollen mit ihrem gemeinsamen Schönheitsideal des weiblichen Aktes als Initialpunkt für die Auseinandersetzung mit dem Thema stehen. Ihnen steht ein muskulöser, neoexpressiv verzerrter und auf den künstlerischen Schaffensprozess sichtbar verweisender Männerakt Rainer Fettings gegenüber, der den Schönheitsbegriff des Betrachters bewußt hinterfragen soll. Skulpturen wie die „Zwei Wendel“ Jan Levens und die in Bronze geschaffenen Lotosblätter Morio Nishmuras verbinden die Kunst mit organischen Formen der Natur und betten sie so als künstlich geschaffene Objekte durch die Formgebung in die sie umgebende Natur ein. Während Madeleine Dietz’ Stahlplastik „Dein Plan für das Paradies“ den Garten als „Garten Eden“ thematisiert, konzentriert sich der Blick David Hahlbrocks in „MÄH“ auf den Garten als einen von Menschenhand gestalteten Raum. Ob, wie bei der Arbeit von Thomas Eller, das sprudelnde Rheinwasser und perlender Sekt den Körper des Künstlers übernehmen, die das Rheintal durchziehenden Luftströme Georges Rickeys „Double N“ „zum Leben erwecken“ oder sich in der Arbeit von Marcel Bühler die Weinberge des gegenüberliegenden Rheinufers spiegeln, stets finden sich Bezugspunkte zu den anderen Werken, aber auch zur Umgebung. Es sind mehrere Künstler, die sich in ihren für die Skulpturentriennale geschaffenen Werken gesellschaftskritisch damit auseinandersetzen, dass vieles heute erst einmal medial aufgearbeitet oder durch die Werbung angepriesen werden muss, um wahrgenommen und geschätzt zu werden. So macht Gerd Rohling in „Natur pur“ durch das Grün der mit Farbe besprühten Parabolantenne und die Wiedergabe des Grüns auf dem Monitor auf den die Umgebung dominierenden Grünton aufmerksam, während Marcel Bühler mit seiner Arbeit „Great and OK“ aus 28.000 schimmernden, sich bewegenden Plättchen das Vorbild, die Natur, auf dem Billboard reflektiert und „Natur“ und Konsum in Beziehung setzt. Nicht alle Werke sind dabei direkt im Außenraum zu sehen. Die Papierarbeit der in Sörgenloch in Rheinhessen lebenden Künstlerin Angela Glajcar ist durch die Fenster des am Rheinufer stehenden Pegelhäuschens zu sehen und gibt den Blick in eine „magische Höhle“ frei. Mischa Kuballs Lichtinstallation „material/immaterial“ stellt in einem abgedunkelten Raum das Medium Licht in das Zentrum der Wahrnehmung und des Nachdenkens. 2011 wird das Rheinufer in Bingen zur Bühne für die vielfältigen künstlerischen Interpretationen von „Schönheit und Natur“. Skulpturen Bingen 2011 „Schönheit und Natur“ - Presseinformation 4

KÜNSTLERLISTE Stephan Balkenhol Josef Bücheler Marcel Bühler Hanna Cauer Franziska Cordes Madeleine Dietz Maria Eichhorn Thomas Eller Bruno Feger Rainer Fetting Angela Glajcar David Hahlbrock Claus Korch Mischa Kuball Jan Leven Robert Metzkes Morio Nishimura Reinhold Petermann George Rickey Gerd Rohling André Tempel Jan Vormann

www.skulpturen-bingen.de

only in german

Skulpturen Bingen 2011 „Schönheit und Natur“
SKULPTUREN AM RHEINKILOMETER 529
Skulpturentriennale
Kuratoren: Lutz Driever, Gisela Klippel, Andre Odier

Künstler: Stephan Balkenhol, Josef Bücheler, Marcel Bühler, Hanna Cauer, Franziska Cordes, Madeleine Dietz, Maria Eichhorn, Thomas Eller, Bruno Feger, Rainer Fetting, Angela Glajcar, David Hahlbrock, Claus Korch, Mischa Kuball, Jan Leven, Robert Metzkes, Morio Nishimura, Reinhold Petermann, George Rickey, Gerd Rohling, Andre Tempel, Jan Vormann