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Der dritte Teil der Reihe Work to do! rückt die Kommunikation ins Zentrum. Um einen direkten und gleichzeitig transnationalen Erfahrungsaustausch über selbstorganisiertes Arbeiten in prekären Arbeitsbedingungen zu ermöglichen, möchten wir das Gesprächsformat skypen ausprobieren. Ausgangslage für das Projekt Skype Meetings waren Treffen mit selbstorganisierten Initiativen aus Zürich (1. Teil work to do!) und die Dialogische Gesprächsreihe mit Protagonistinnen aus feministischer Theorie und Praxis über Arbeitsbedingungen (2. Teil work to do!). Diese Gesprächsformate, die an verschiedenen Orten in Zürich stattfanden, waren Teil einer „öffentlichen Recherche“. Aus diesen Treffen und erweiterten Recherchezusammenhängen wurden AkteurInnen eingeladen ihrerseits DialogpartnerInnen vorzuschlagen. Für diese Gespräche wurde das kostenlos erhältliche Programm „Skype“ genutzt. Durch die Übertragung von Telefonaten und Videokonferenzen via Internet ermöglicht „Skype“ einen Erfahrungsaustausch zwischen Menschen, die sich sonst nicht unmittelbar treffen könnten. Die Gespräche wurden aufgezeichnet und werden in der Ausstellung zu hören und zu sehen sein.

Vor dem Hintergrund der Beschäftigung mit Selbstorganisation in prekären Arbeitsbedingungen stellen die Beteiligten die Frage, welche Arbeitsformen es sind, die Modelle emanzipativer Arbeits- und Lebensbedingungen schaffen. An welchen Schnittstellen intervenieren sie? Wie werden sie wahrgenommen? Wie können selbstorganisierte Netzwerke mit jeweils spezifischen Anliegen Öffentlichkeiten herstellen? Es scheint, als ob die Frage nach öffentlicher Wahrnehmung einher geht mit der Frage nach den Möglichkeiten nachhaltige Strukturen zu schaffen, die Arbeitsbedingungen mit emanzipativen Intentionen realisierbar und praktizierbar machen. Die Frage nach der wirksamen Wahrnehmung selbstorganisierter Netzwerke kann aus diesem Grund nicht getrennt werden von gängigen Ökonomien medialer Zirkulation.

Das Projekt Skype Meetings möchte daher Kommunikations- und Distributionsmedien, die von selbstorganisierten Netzwerken generiert und genutzt werden, genauer betrachten: Wie wird kommuniziert? Wie werden Fragen und Anliegen – insbesondere auch feministische – von Netzwerken, Initiativen und Gruppierungen in Bezug auf egalitäre und kollektive Arbeitsbedingungen diskutiert und distribuiert. Selbstorganisierte mediale Kanäle, unter anderem Gemeinschaftsradios, freie Sendeformate im Fernsehen und Internet, Zeitschriften/online Magazine, Internetportale sowie Blogs spielen hierbei eine wichtige Rolle. Das direkte Gespräch, informelle Netze und persönlicher Austausch sind in diesem Zusammenhang von wesentlicher Bedeutung. Skype Meetings möchte eine Art Knotenpunkt sein – für die BesucherInnen ein Ort der Recherche und des Austauschs. Die Ausstellung versteht sich als „Portal“, zu welchem die Gäste als „user“ eingeladen sind, die Skype Meetings zu verfolgen. Neben den Skype Meetings diskutieren verschiedene Kulturschaffende in weiteren Medien und Formaten ihre Fragen und Ansätze:

Skype Meetings von und mit bankleer → Sophie Hope, Dimitry Vilensky; Hynek Bures → PRAXIS. Institute for Participatory Practices; Saskia Holmkvist → Anya Kamenetz, Bettina König; Andrea Knobloch → Medea Hoch; Folke Köbberling, Martin Kaltwasser → Jakub Szreder; Andreja Kulunčić → Marianna Garin; Kunsthaus Aussersihl → KünstlerWerkstatt L6 und PiST, Interdisciplinary Project Space Pangalti; Aurélie de Lalande → Gargi Sen; Bianca Miglioretto → Kaushalya Perera, Upeksha Thabrew; Nicole Niedermüller → Luna Paz; Cora Piantoni → Anna Holzscheiter; Reartikulacija → Kontekst Galerija; Chris Regn → Kate Henderson, Eva Kietzmann; Eva Schuhmacher → Eva Hug; Tove Soiland → Birge Krondorfer; Mirjam Wirz → Iván Guzmán de Rojas; Shalini Randeria → Achyut Yagnik, u.a.

Filme Bleiben Sie bitte am Staatsapparat! Queerfeministische und postkoloniale Disidentifikationen rund um Autonomie und Arbeit. Eine Filmauswahl von Frederikke Hansen: Judith F. Baca mit The Social and Public Art Resource Center (SPARC), Lizzie Borden, Nao Bustamante (mit Miguel Calderon), Nicoline van Harskamp, Paola Melchiori, Karin Michalski & Sabina Baumann, Alanis Obomsawin, Jennifer Parker & Tina Takemoto, Dolly Parton, Eman Abu Rajab (mit Balata Film Collective)

Radio Radio LoRa: Distributionsapparat Gemeinschaftsradio

Zeitschriften Medien feministischer Kritik, ein aktuelles Archiv

24/7: Open Desktop. A Participative Workspace. Projekt von: Valérie Anex, Kasia Boron, Giulia Cilla, Cecilia Cardoso Rodriguez, Gaël Lugaz, Urduja Manaoag, Eva May, Laura von Niederhäusern, Danaë Panchaud, Jean-Marie Reynier, María Sánchez García. Studiengang CCC (Critical Curatorial Cybermedia), Geneva University of Art and Design

Archive Bildpolitiken – Notizen zur Geschichte der Frauenbewegung

Symposium Eine Gedankenskizze – Mit einem Symposium beschliesst die Shedhalle am 6./7. Juni 2008 die Reihe Work to do! Selbstorganisation in prekären Arbeitsbedingungen.

Work to do! Die dritte Thematische Projektreihe Work to do! setzt sich mit den Dynamiken, emanzipatorischen Momenten und Selbstermächtigungspotentialen sowie den Paradoxien und Problemen von Selbstorganisation auseinander. Ausgangspunkt der Recherchen und Projekte waren die Beschäftigung mit dem Wandel von Arbeitsverhältnissen und ihren Organisationsstrukturen sowie der Kontext Zürich selbst. Gemeinsam mit den an der Reihe teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern wurden Projekte entwickelt, die sich in verschiedenen Etappen über den Zeitraum eines Jahres fortgesetzt haben und eine grössere Nachhaltigkeit und Öffentlichkeit ermöglichen sollen. Weiterentwicklungen werden in einer Sektion dieser Ausstellung mitverfolgbar sein.

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SKYPE MEETINGS – Work to do! Selbstorganisation in prekären Arbeitsbedingungen, Teil 3

Künstler: bankleer , Hynek Bures, Saskia Holmkvist, Andrea Knobloch, Folke Köbberling, Martin Kaltwasser, Andreja Kuluncic, Kunsthaus Aussersihl, Aurelie de Lalande, Bianca Miglioretto, Cora Piantoni, Chris Regn, Eva Schuhmacher, Tove Soiland, Mirjam Wirz, Achyut Yagnik ...