artists & participants

curator

press release only in german

Die Künstlerinnen, die den Ausstellungsort als eine Bühne, eine Zauberkammer begreifen, dislozieren den bisher realtiv neutralen Projektraum, indem sie dessen Räume in einem ersten Schritt komplett mit verschiedenen Pantonefarben bemalen ließen. In der Dunkelheit des ersten Ausstellungsraumes begegnen wir einzelnen Episoden des Lebens zweier ehrgeizigen Frauen. Die von der Decke hängenden Darstellungen aus bedruckten Polyester erinnern an ein buntes Comic, den man betreten kann und der einen in die erzählte Geschichte integriert. 
Das dänische Künstlerduo, Bank und Rau, befragt mit dieser Inszenierung, Momente von Erfolg. Es thematisiert die dunklen Ränder wie die gleißenden, alles überstrahlenden Mittelpunkte. Als adäquate Form entwickeln die Künstlerinnen dafür eine theatralische Raumgestaltung, die ebenfalls Licht integriert. Mit ihrer dramatischen Aufführungsform befördern sie ein visuelles Spektakel an die Öffentlichkeit und befragen die Vorstellung der selbst bestimmten Identität. Das zu (re-)konstituierende und tätige Selbst ist immer auch eines der Welt und ihrer medialen Bilder, mit allen darin angelegten Widersprüchen. Nicht das Einzelbild ist daher von Interesse für die Künstlerinnen, sondern die Zusammenhänge, die sich durch die Modifizierungen und Doppelungen konstituieren. Dabei verschmelzen der fortan dunkle Haupt-Ausstellungsraum von Sparwasser mit den schwebend erscheinenden Objekten und Bilden zu einer Erzählung, in der man sich als Besucher wieder findet. Neben der Installation slipping back into the darkness zeigen Lone Bank und Tanja Rau in einem 
zweiten Raum den Film Parade 2006. Der gerade fertig gestellte Film resultiert aus einem Projekt diverser dänischer Künstler, die einen Tag lang mit Requisiten durch die Straßen von Kopenhagen gezogen sind. Ihre Aktion erinnert an den von den Situationisten geforderten "unitären Urbanismus" und an das "dériver", das eine geplante Aktion bezeichnet, bei der versucht wird Terrain zurückzuerobern. Ausstellungsräume wie städtische Räume sind oft einer fest umrissenen Funktion unterworfen. Bank und Rau setzen dem potentielle Räume entgegen, die man mit eigenen Bedeutungen besetzen und damit gestalten kann. Indem man das tut, erfährt man sich als tätiges Subjekt. Wir gleiten mit ihnen in die Dunkelheit und wagen einen Blick, in das, was dort zu finden ist.

Die Ausstellung ist vom Danish Arts Council gefördert.

only in german

Slipping back into the darkness
Tanja Rau und Lone Bank
Kuratoren: Lise Nellemann, Petra Reichensperger