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Die 1969 in Kirchen im Westerwald geborene Künstlerin Sonja Alhäuser wurde in den vergangenen Jahren in unterschiedlichen Zusammenhängen vor allem als Kochkünstlerin und Zeichnerin präsentiert und wahrgenommen. In zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen faszinierte sie mit ihren detailund anspielungsreichen Aquarellen und Zeichnungen auf Papier ebenso wie mit den auf die Wand gebrachten und abwaschbaren Seifenbildern. Neben ihren Schokoladenskulpturen machte sie auch mit großen erzählfreudigen und in der Regel essbaren Lebensmittel-Arrangements auf sich aufmerksam.

Weniger im Blick aber ist die Tatsache, dass Sonja Alhäuser ein wesentlich breiter angelegtes OEuvre aufzuweisen hat, das mit unterschiedlichen Materialien einen sehr experimentellen und bisweilen raumgreifenden Charakter besitzt. Die Städtische Galerie Nordhorn, die sich immer schon auch als Ort der Experimente und der Erkundung von Neuland verstanden hat, wird ihr daher Anfang des Jahres 2006 den Raum bieten, dieses Werk im Kontext ihrer bekannteren Arbeiten zu präsentieren und vor allem jenseits der begehrten »Galerie-Ware« eigens für die Ausstellung realisierte Installationen und neue Skulpturen zu zeigen.

Dabei bleibt Alhäuser ihren thematischen Linien und künstlerischen Perspektiven weiterhin treu, legt jedoch diesmal einen besonderen Akzent darauf, die enge Zusammengehörigkeit und Verwobenheit ihrer Zeichnungen und Aquarelle mit den Skulpturen und Installationen jenseit aller »Marktgängigkeit« deutlich werden zu lassen. Ihre Arbeiten handeln von der Gleichzeitigkeit des Gegensätzlichen, von der Hässlichkeit im Verlockenden, von der Monstrosität im Komischen ebenso wie von der Flüchtigkeit der Bilder selbst.

Das Chaos im Kopf, die Unübersichtlichkeit der Welt mit den Mitteln der Kunst zu strukturieren, in eine Form zu bringen, das ist eine der Triebfedern im Werk von Sonja Alhäuser. Die Turbulenzen und Unwägbarkeiten des Lebens finden bei ihr zu einer von leiser Ironie und verspieltem Witz durchtränkten Bildsprache, die sich nicht nur auf dem Papier, sondern auch skulptural im Raum in fragilen, teils interaktiven Installationen zu behaupten weiß.

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Werkkatalog.

Pressetext

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Sonja Alhäuser: goldgelb
Ausstellungsleitung: Roland Nachtigäller