press release only in german

Der kjubh Kunstverein freut sich, am Donnerstag, den 1. September 2005 von 19.00-21.00 Uhr eine Gemeinschaftsausstellung von neuen Bildern der vier Künstler Andreas Diefenbach (geb. 1973, lebt und arbeitet in Frankfurt), Alexander Esters (geb. 1977, lebt und arbeitet in Düsseldorf), Paul McDevitt (geb. 1972, lebt und arbeitet in Berlin) und Cornelius Quabeck (geb. 1974, lebt und arbeitet in Düsseldorf) zu eröffnen.

Die vier teilnehmenden Künstler stützen sich in ihrer figurativen bildnerischen Arbeit auf die Ästhetik von Comic-Strips und entwickeln dabei eine Zwiesprache zwischen Malerei und Cartoon.

Andreas Diefenbach zitiert in seinen Arbeiten den Gestus abstrakter Malerei und projiziert hierauf die skizzierte Figuration z.B. einer Disney-Ente , die mitunter ergänzt durch einen erzählerischen Titel die humorvolle Interpretation der zugrundegelegten Abstraktion anbietet. Alexander Esters bedruckt seine Leinwand mit ausgeschnittenen Linoleumschablonen, die sich, einem Puzzle nicht unähnlich, sukzessive zu einem zitatreichen gegenständlichen Bild formen, in dem sich cartoonartig Zitate quer durch die Ikonographie von Rockmusik über Neuinterpretationen kubistischer Bildkonstruktionen bis hin zu Monty Pythons Flying Circus finden. So wird in der Ausstellung seine Interpretation des „singenden Busches“ zu sehen sein.

Paul McDevitt, zeichnet mit atemberaubend feinem Strich Bilder, die den Betrachter durch ihre Detailfülle und ihren scheinbaren Realismus in ihren Bann ziehen, bis das Auge über Widersprüche stolpert, deren hintergründiger Humor die Darstellung inhaltlich kippen lässt. So ziert den Eisberg in der Einsamkeit arktischer Kälte ein Graffiti, als ob es sich um einen S-Bahn-Waggon handelte. Im kjubh wächst McDevitts Malerei über den Rand der Zeichnung in den Raum.

Cornelius Quabeck zitiert in seinen Leinwandarbeiten und Tuschezeichnungen u. a. Erlebnisse der Fernsehfamilie Simpson. In einer Folge durchleben die Simpsons Höhepunkte der Starwars-Filme mit einigen Missverständnissen. „Use the Force“ interpretiert Homer bei Tisch als „Use the Forks!“ Diese Situationskomik setzt Quabeck im Einzelbild pointiert um, wobei sein Interesse vor allem dem Subjektiv-Komischen gilt. Alle vier Künstler bewegen sich in einer Tradition, die schon in den „Caricatura“ genannten hyperbolischen Portraitmalereien der Gebrüder Caracci im 16. Jh. ihre Wurzeln hat. Das Bildmittel der Übertreibung in den Wesensmerkmalen einer Figur, die diese komisch oder lächerlich erscheinen lässt, wird bereits in Tierdarstellungen mit menschlichem Gebaren im alten Ägypten oder im 19. Jh. bei Carl Spitzweg, Wilhelm Busch sowie in ganz anderen Kulturkreisen, beispielsweise in den Holzschnitten des Japaners Katsushika Hokusai angewandt.

Pressetext

only in german

Sonnenblume-Titanic
Andreas Diefenbach, Alexander Esters, Paul McDevitt, Cornelius Quabeck
eingeladen von Caroline Nathusius, Konzept Cornelius Quabeck