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In Zusammenarbeit mit dem Aargauer Kunsthaus Aarau, Schweiz, zeigt die Kunsthalle Bielefeld im Winter 2014/2015 die seit langem erste umfassende Retrospektive zum Werk von Sophie Taeuber-Arp, die 1889 in Davos geboren wurde und am 13. Januar 1943 in Zürich einem tragischen Unfalltod zum Opfer fiel. Sie ist eine der bedeutendsten Künstlerinnen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die in Malerei und Tanz, in Architektur und Design nach neuen genreübergreifenden Ausdrucksformen suchte. Lange stand ihr Werk im Schatten ihres Mannes Hans Arp. Wie er war sie in der DADA-Bewegung der 1920er-Jahre in Zürich aktiv, übersiedelte 1926 mit ihm nach Frankreich, wo sie in den 1930er-Jahren stilbildend für die Entwicklung der sogenannten Konkreten Kunst wird, wie sie von Paris aus formuliert worden ist. Ein Großteil des Werkes von Sophie Taeuber-Arp befindet sich in der Schweiz; dem Aargauer Kunsthaus Aarau wurde vor einiger Zeit ein Nachlass als bedeutende Dauerleihgabe überantwortet, die unter anderem Designobjekte umfasst, weshalb die Ausstellungskooperation die besondere Möglichkeit bietet, neue Aspekte zum Werk von Sophie Taeuber-Arp zu Kunsthandwerk, Design und Tanz erstmals zu zeigen und bislang unbekannte Dokumente zu ihrem Schaffen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nach der umfassenden Retrospektive zum Werk von Sonia Delaunay im Jahr 2008 setzt die Kunsthalle Bielefeld mit der Ausstellung zum Werk von Sophie Taeuber-Arp die Themenreihe der Präsentationen zum Schaffen der großen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts fort. Es erscheint ein umfangreicher Katalog in deutscher und englischer Sprache. Die Ausstellung wird von der Kunststiftung NRW und der Sparkasse Bielefeld gefördert. pt Die Sammlung Hermann-Josef Bunte verbindet Westfalen mit Süddeutschland. Im Zentrum des Spannungsbogens vom westfälischen Expressionismus zur Stuttgarter Avantgarde um Adolf Hölzel steht der gebürtige Bielefelder Hermann Stenner. Nicht nur zahlenmäßig bildet sein Werk den Kern der Sammlung Bunte, die sich vorrangig dem Erhalt und der Erforschung des Œuvres widmet und inzwischen zur größten Privatsammlung zum Werk Hermann Stenners geworden ist. Für den westfälischen Ursprung stehen neben Peter August Böckstiegel Künstler wie Hermann Freudenau, Ernst Sagewka oder Victor Tuxhorn, die jene spezifische „Bielefelder Moderne“ bilden, die mit der Gründung der durchaus modern ausgerichteten Handwerker- und Kunstgewerbeschule seit 1907 in der Stadt entstand und auch für den jungen Hermann Stenner den ersten künstlerischen Nährboden schuf. In nur fünf Schaffensjahren, bis zu seinem Kriegstod im Dezember 1914 an der Ostfront in Russland, im Alter von nur 23 Jahren, erreichte Stenners Werk eine herausragende künstlerische Reife. “Er wäre einer der besten Maler Deutschlands geworden“, schrieb der Studienfreund Willi Baumeister noch 1950 rückblickend an die Familie.

Hundert Jahre nach Beginn des Ersten Weltkriegs erinnert die Kunsthalle Bielefeld damit auch an die im Krieg umgekommenen Künstler wie August Macke († 1914), Franz Marc († 1916), Franz Nölken († 1918), Hermann Stemmler († 1918), Hermann Stenner († 1914) und Josef Alfons Wirth († 1916).

Die Ausstellung hat einen Umfang von über 250 Werken aller Gattungen: Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Druckgrafik. Sie ist für beide Ausstellungsetagen der Kunsthalle Bielefeld konzipiert. Ein umfangreicher Katalog mit Texten von u. a. Jutta Hülsewig-Johnen, Alexander Klee und Uwe M. Schneede ist im Kerber Verlag erschienen (Museumspreis 29 Euro, im Handel und im Versand 39,95 Euro). Bestellbar in unserem Shop.

Die Ausstellung wird von der Kulturstiftung pro Bielefeld gefördert.