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Die Galerie Eva Poll zeigt vom 13. Mai bis zum 23. Juli 2005 unter dem Titel: Spurensicherung - Zwischen Figuration und Abstraktion, in Zusammenarbeit mit der Kunststiftung Poll und dem Nachlaß Kirchberger/Sandstede, Gemälde und Zeichnungen von Hermann Kirchberger, Christel Poll und Becky Sandstede.

Drei Künstler derselben Generation - Hermann Kirchberger geb. 1905, Christel Poll geb. 1914, Becky Sandstede geb. 1909. Drei Künstler, die wie viele andere nach dem Zusammenbruch Deutschlands nach Wegen für einen kulturellen Neuanfang suchten. Wege, die hier nur im Ausschnitt skizziert sein sollen: Ein Übergang von strukturalen Figurationen zu figürlichen Themen mit schwermütig-magischer Aufladung im Werk von Hermann Kirchberger; ein farblicher Lyrismus im Werk von Christel Poll; die Entdeckung von evokatorischen Techniken auf der Grundlage surrealistischer Traditionen im Werk von Becky Sandstede.

Um diese Gruppierung von Hermann Kirchberger, Becky Sandstede und Christel Poll thematisch-inhaltlich und stilistisch zusammenzubinden, fanden wir den Titel: "Zwischen Figuration und Abstraktion".

Die begriffliche Gegenüberstellung von "Figuration" und "Abstraktion" ist zu einem Schlagwort für die Kunst der Nachkriegszeit geworden, mit dem versucht wird, unter unterschiedlichen Vorzeichen stilistische Tendenzen eines Epochenstils zu beschreiben. Wir verwenden diese Begriffe für unsere Ausstellung, weil es historische Begriffe sind. "Neue Figurationen" war der Titel eines Buches von Hans Platschek (1959).

Diese schlagworthafte Charakterisierung der kunsthistorischen Situation in "Abstraktion" und "Figuration" wirft allerdings Fragen auf: Wie verstehen wir den Begriff der Abstraktion, wenn wir ihn nicht als umgangssprachlichen Begriff definieren, der einfach nur Gegenstandslosigkeit meint? Wie definieren wir dem gegenüber Figürlichkeit in dieser Zeit, in die durchaus auch abstrahierende Momente eingehen? Wie erklären wir uns die Entwicklung von künstlerischen Werken, die zunächst abstrahierend orientiert sind und sich dann in späteren Jahren (zum Beispiel bei Hermann Kirchberger) figürlich weiter entwickeln?

Die Ausstellung lädt ein zu einem Vergleich zwischen drei Werken, bei denen es trotz vieler Unterschiede doch formale Berührungen gibt. Der Obertitel der Ausstellung Spurensicherung zeigt unsere Absicht, mögliche zeitgeschichtliche und kunstgeschichtliche Zusammenhänge zwischen den einzelnen Werken zu entdecken und zu sichern.

Pressetext

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Spurensicherung - Zwischen Figuration und Abstraktion

Hermann Kirchberger, Christel Poll, Becky Sandstede