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Als erste Ausstellung unter der neuen Leitung der lothringer_13_Halle wird vom 25. Februar bis 09. März 2011 die Ausstellung und Performance-Reihe ‚Starters’ präsentiert. Neben der Vorstellung internationaler, heute historischer sowie aktueller, lokaler performativer Positionen, wirft die Ausstellung ‚Starters’ virulente Fragen der Vermittlungs- und Aufführungsbedingungen einer zeitbasierten künstlerischen Aufführungspraxis auf. Eine erste Achse der Ausstellung präsentiert eine exemplarische Auswahl früher performativer Positionen, die auf das in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren neue Medium von Film und Video hin ausgelegt wurden. Auf einer zweiten Ebene hinterfragen zeitgenössische performative Arbeiten junger, in München tätiger KünstlerInnen diese Anfänge und illustrieren dabei die aktuellen Entwicklungen des heute wieder vielfältig sichtbaren Mediums der Performance.

Vorgestellt werden im Ausstellungsteil der Veranstaltungsreihe exemplarische Arbeiten einer in den 1960er und 1970er Jahren noch jungen, nach individuellen Ausdrucksformen suchenden Generation, die aus heutiger Sicht wegweisend für die damals neue Disziplin der Performance- und Video-Kunst anzusehen sind. Die Trennung von Performance und Video-Kunst stellt dabei einen ersten Spannungspunkt vor, der den Arbeiten unmittelbar eingeschrieben ist, indem die performativen Handlungen auf die neuen Möglichkeiten der Dokumentation in Echtzeit hin ausgerichtet waren und zugleich neue Potentiale der Vermittlung und der Veröffentlichung boten. Die dabei offen zu Tage tretende Diskrepanz zwischen der unmittelbaren Aufführungspraxis und der nur mittelbar über das Medium des Videos sichtbar gemachten Themenkomplexen der Filme spiegelt eine erste Fragestellung, welche die Ausstellung aufwirft. Auf die historischen Positionen und die offen zu Tage tretende Frage der Vermittlungspraxis reagieren in performativen Interventionen eine Auswahl junger KünstlerInnen aus München, um sich reflexiv mit den historischen Bezügen und den aktuellen Bedingungen des Mediums der Performance auseinander zu setzen. Sichtbar werden dabei die heute virulente Frage nach den Verwertungsmechanismen einer zeitbasierten Kunst und der kritische Umgang mit dem status quo der vor wenigen Jahrzehnten postulierten alternativen künstlerischen Produktionsweise einer zeitbasierten künstlerischen Praxis.

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Starters - Performative Positionen
Kurator: Felix Ruhöfer

Künstler: Vito Acconci, Chris Burden, Jan Engels, Theo Hofmann, Joan Jonas, Bruce Nauman, Funda Gül Özcan, Andreas Peiffer, Claus Richter, Martha Rosler, Carmen Sophia Runge, Carolee Schneemann, Hannah Wilke, Johanna Zey