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02.09.2021 - 05.12.2021

State of High Performance

Künstler:innen: Jakub Choma, Claire Fontaine, Kasia Fudakowski, Martin Kohout, Ariane Loze, Pilvi Takala

Kuratorin: Christin Müller

To-do-Listen, Zeitmanagement, konstante Leistungssteigerung, Stressbewältigung...
Das Credo einer hohen Produktivität ist in unserer heutigen Gesellschaft allgegenwärtig. Doch was versteht man eigentlich unter Produktivität und wie kommt sie zustande? Warum verschreiben wir uns scheinbar diesem Zwang konstant produktiv sein zu müssen und inwieweit wirkt sich dieser Effizienzdruck ebenso auf die künstlerische Produktion aus?

Die Gruppenausstellung State of High Performance beleuchtet einzelne Facetten des alle Lebensbereiche durchdringenden Leistungsprinzips und zeigt künstlerische Arbeiten von Jakub Choma, Claire Fontaine, Kasia Fudakowski, Martin Kohout, Ariane Loze und Pilvi Takala, die dem Leitbild der Produktivität auf ironische, widerständige oder kritische Weise nachspüren.
Sie beleuchten nicht nur die Produktionsbedingungen und -prozesse, die auf eine hohe Produktivität ausgelegt sind, sondern fragen ebenso danach, wie sich Effizienz überhaupt ermitteln lässt. Inwieweit auch immaterielle oder künstlerische Arbeit jenen Mustern untergeordnet ist, spielt ebenso eine Rolle, wie die Frage, welchen Stellenwert eine konstante Verfügbarkeit und Flexibilität innerhalb der von Konkurrenz bestimmten Produktion einnehmen. Welche Auswirkungen dies auf unsere geistige Konstitution sowie unsere sozialen Beziehungen hat und welche Reaktionen eine vermeintliche Verweigerung von Produktivität mit sich bringt, geraten dabei ebenso ins Blickfeld.
Mithilfe der Übertragung des Produktivitätsdrangs auf die eigene künstlerische Arbeitsweise, der bewussten Überzeichnung des Prinzips und seiner Folgen oder seiner konsequenten Umkehrung, reflektieren die gezeigten Werke weiterhin nicht nur die Strukturen jenes Gebots, sondern befördern ebenso eine kritische Hinterfragung des permanenten Produktivitätszwangs und dessen Folgen.

Mit freundlicher Unterstützung von Kulturfonds RheinMain, Dr. Marschner Stiftung, frame contemporary art finland, Kulturamt Frankfurt am Main