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Wir freuen uns mit "Bis später" auf die erste Einzelausstellung von Stef Burghard (* 1971). Zur Eröffnung am kommenden Freitag, dem 22.04.2005, um 19 Uhr möchten wir Sie herzlich einladen.

Stef Burghards Arbeiten behandeln ökonomische und institutionelle Rahmenbedingungen zeitgenössischer Präsentationsformen. Der in Berlin lebende Künstler beschäftigt sich in erster Linie mit der Struktur und Lesbarkeit von Informationen bzw. deren Übermittlung und Inszenierung. Die künstlerische Produktion, insbesondere die eigene Arbeit stehen dabei im Vordergrund.

Die Galerie Jan Winkelmann / Berlin wird mit einem architektonischen Eingriff für die Dauer der Ausstellung in ihrer Struktur verändert. Die beiden Ausstellungsräume sind mit Rigipsplatten verschlossen und als solche nicht nutz- bzw. begehbar. In die temporären Wände sind kupferfarbig schimmernde Fenster eingepasst, die aus dem nahe gelegenen Atelier des Künstlers, einem DDR-Plattenbau aus den 80er Jahren, stammen. Durch die Fenster werden die Verblendungen zur simulierten Fassade, die Grenze zwischen Innen und Außen verwischt. Ihr halbtransparentes, spiegelndes Glas gewährt in gleichem Maße Einblick in die dahinter gelegenen Räume, wie es die Tatsache ihrer Nichtbegehbarkeit gewahr werden lässt und so den Betrachter auf Distanz hält. Burghards Intervention stellt eine Situation her, die an installative Arbeiten aus den späten 60er Jahren erinnert, und knüpft damit an Fragen nach dem Künstlersubjekt, der Bertachterposition und dem Status des Kunstwerks als Objekt an.

Gegenüber den Fenstern werden Papierarbeiten präsentiert, die modellhaft an Architekturen erinnern. So denkt man etwa an Grundrisse oder Ansichten idealer Räume, ohne diese klar definieren zu können. Erst bei näherem Hinsehen enthüllen sie ihren tatsächlichen Ursprung: Es handelt sich um Anzeigen aus Kunstmagazinen, deren Textinformation ausgeschnitten wurde. Die vermeintlichen Bilder entpuppen sich als redundant gemachte Werbung und rekurrieren so auf Zusammenhänge von Aufmerksamkeitsökonomien und Inszenierung.

Was beide Teile der Ausstellung verbindet, ist die Unterbrechung von Information. Die gesamte Installation lässt sich als Überlegung zu Räumen der Inszenierung und der Theatralität von Darstellungskontexten lesen. Diese Parameter werden durch die Spannung zwischen Vorhandenem und den errichteten Leerstellen erzeugt. Fragen hinsichtlich künstlerischer Praxis im Atelier und der Präsentation in einer Galerie schließen sich an.

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Stef Burghard (BURGHARD )
"Bis später"