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In einer Serie von Fotografien und Zeichnungen widmet sich der Künstler Stefan Römer der Untersuchung des Verhältnisses von Kultur und Natur. Seine Fotografien, die auf ausgedehnten Wanderungen durch Landschaften in Australien, den Amerikas, Asien, Afrika und Europa entstanden sind, zeigen scheinbar alltägliche, doch sehr spezifische Situationen in der Natur: Verbotsschilder, Erläuterungstafeln, Wanderzeichen, Wegweiser etc. Sowohl anhand der abgebildeten Natur als auch anhand der Verbote oder Warnungen auf den Hinweisschildern, wird deutlich, wie problematisch eine (visuelle) Lokalisierung der Grenze zwischen Kultur und Natur ist.

Die verschieden großen Fotografien hat Stefan Römer in Rahmen mit Passepartouts eingelassen, auf die er von Hand florale Ornamente gezeichnet hat. Das Zusammentreffen der geplanten Fotografien und den nachträglichen, eher beiläufigen Zeichnungen auf den Einfassungen der Fotografien erzeugt eine performative Spannung zwischen der mechanischen fotografischen Dokumentation und einem eher automatischen unbewussten (oder: delirierenden) Zeichnen. Für Stefan Römer gerät die Aktion in dieser künstlerischen und erkenntnistheoretischen Zwischenzone von Natur und Kultur – sowohl beim Wandern und Fotografieren als auch beim Zeichnen – zu einer künstlerischen Arbeit entlang der Trennlinie zwischen Erfahrung und Reflexion, zwischen Chaos und Form, zwischen Botanik und Anthropologie.

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Stefan Römer
SCHLAGBAUM. ÜBER DIE GRENZEN VON NATUR UND KULTUR