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Das Spektrum von Stella Hambergs Werken reicht von raumgreifenden Ensembles, über denkmalgleiche Skulpturen und lebensgroße Einzelfiguren bis zu voluminösen Wandreliefs. Wie ihre früheren Arbeiten sind auch die neuen Arbeiten gekennzeichnet von intensiven Materialbrüchen, Verbindungen grober, kantiger Oberflächen mit weichen, präzise ausformulierten Partien. Durch den Material- und Oberflächenkontrast wirken die Arbeiten schroff und einladend zugleich, ähnlich einer felsigen, zerklüfteten Küstenlandschaft mit versteckten Sandbuchten. Sie selbst bezeichnet ihre Vorgehensweise gerne als „skulpturale Malerei“.

Mit stilistischen ebenso wie mit inhaltlichen Brüchen fragt sie nach dem, was das Lebendige ausmacht. Sie bündelt kulturelle und subjektive Haltungen, Heiliges und Profanes zu einer archaischen Grundstimmung. Archetypen und Symbole unterschiedlicher Kulturen verbinden sich zu einem eigenen Bildmythos, der formal unterschiedliche Epochen aufgreift und sich gratwandernd zwischen intimem Ernst und distanzierter Übertreibung bewegt. So scheinen ihre Skulpturen wie aus einem größeren epischen Zusammenhang gefallen und wirken, als seien sie schon immer da gewesen.

Mit der neuen Plastik Lawrence spielt sie auf Endzeitmythen und -symbole unterschiedlicher Religionen und Kulturen an. Das Ergebnis ist eine Bildwirkung, die durch die Verwendung und Defragmentierung verschiedenster Symbole und Metaphern das Bildgedächtnis umschreibt, weiterentwickelt und den Endzeitbegriff ad absurdum führt. Stella Hamberg ist seit 2006 Karl-Schmidt-Rottluff-Stipendiantin, sie lebt und arbeitet in Berlin.

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