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Nach seiner ersten Einzelausstellung in der Galerie Schmidt Maczollek im Jahr 2007 zeigt Stephan Baumkötter (*1958, lebt in Köln) in seiner zweiten Präsentation Leinwände aus zwei spezifischen Werkgruppen: Einer, die sich seit mittlerweile 20 Jahren kontinuierlich fortsetzt – und einer neuen Werkgruppe, die seit 2009 entsteht. Baumkötters kleinere Leinwandarbeiten sind fast ausnahmslos schmale Hochformate. Sie stehen am Anfang seines malerischen Werks und bilden damit quasi die Konstante seines Arbeitens. Aus unzähligen Schichten von Linien, die Baumkötter sukzessiv mit Ölstiften auf den Grund aufträgt, entsteht eine homogene Fläche, die er selbst “als eine Art von verdichteter Zeichnung” beschreibt. Die Farbigkeit und die Struktur, die sich nach und nach durch immer wieder übereinandergelegten Linien im “fertigen Bild” letztlich entwickelt, sind zumindest auf den ersten Blick merkwürdig unbestimmbar. Es sind eher “Farbvermeidungsfarben” (Jens Peter Koerver) als benennbare Farben – erst in der Erfahrung des detaillierten Betrachtens differenziert sich nach und nach die Oberfläche. In den großformatigen Leinwände der neuen Werkgruppe heben sich demgegenüber markant einzelne graue und schwarze Linien auf weißem Grund ab. Wie willkürlich aufgesetzt schwirren Striche, Punkte und Flecken über das Weiß, zu malerischen Schlieren und verdunkelnden Schleiern. Der genaue Blick entdeckt eine Art Raster aus winzigen Pixeln; tatsächlich sind diese Arbeiten als Druck entstanden: Farbe und Struktur des Gewebes übertragen sich durch manuelle wiederholte Reibung von einem zuvor ganzflächig mit schwarzem Ölstift eingefärbten Leinwandbogen auf einen anderen. Bei beiden Werkgruppen muß sich der Betrachter optisch mit der ausdifferenzierten Fläche des Bildes beschäftigen, ohne genau wissen oder beschreiben zu können, was er als Bild sieht.

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Stephan Baumkötter