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Die Bilder von Sven Neygenfind knüpfen im Sinne einer Abfolge aneinander an, Ideen für neue Bilder gehen daher auch aus vorausgegangenen Bildbewältigungsversuchen hervor. Dem Künstler geht es darum, die Art und Weise seines Vorgehens immer wieder neu zu reflektieren. Vermeidung ist eine der grundlegenden künstlerischen Strategien, mit denen er sich während der Arbeit an einem Bild auseinandersetzt, wenn beispielsweise die Ästhetik des Zufälligen nicht allzu konstruiert wirken soll. Den Bildentstehungsprozess beschreibt Neygenfind deshalb als einen Vorgang der Loslösung, innerhalb derer er sich jedes Mal erneut auf entstandene und herbeigeführte Widerstände einlässt: 'Das Bild ist was es ist, also Rest eines Ringens um Ideen, von denen es sich im Prozess seiner Entstehung gewissermaßen emanzipiert hat.' Die Auseinandersetzung mit Bildentstehungsstrategien steht im Kontext der Geschichte der selbstreferentiellen Malerei, die sich selbst thematisiert und vor über hundert Jahren von narrativen Inhalten und Metaphern löste, um sich bis heute mit formalen Prozessen und bildinternen Referenzen zu beschäftigen. Neygenfinds künstlerische Arbeit verweist darüber hinaus auf den gegenwärtigen kulturtheoretischen Diskurs. Die Verschränkung unterschiedlicher Text- und Zeitebenen und das Verschwinden von Anfang und Ende in Kunst, Literatur und Film wurden als zeitgenössische Erkenntnis- und Kommunikationsstruktur diskutiert. Zeit ist in Neygenfinds Bilder als bildnerische Handlung in das Material eingeschrieben, die Bildebenen verlaufen dabei in- und übereinander, einzelne Elemente sind abgeklebt, übermalt, ausgewaschen und freigelegt.

Sven Neygenfind wurde 1975 in Wolfsburg geboren. Er studierte an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg bei Prof. B.J. Blume und erhielt im Februar 2009 das Atelierstipendium Goldbekhof e.V.

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Sven Neygenfind - Malerei