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TAL R ist ein Meister der Erhöhung und Mystifizierung des Alltäglichen. Bereits seine vermeintlich abstrakten Bilder erzählten doch immer Geschichten, deren Protagonisten Alltagsgegenstände sind.

Die Bronzen von TAL R, die seit ca. 2 Jahren entstehen, sind nicht im klassischen Sinne von der Künstlerhand geformt. Verschieden große Kürbisse bilden eine sich in der Mitte verjüngende Säule, die an Brancusis endlose Säule erinnert. Aus Kürbissen werden Köpfe, nicht unähnlich dem amerikanischen Halloween Brauch. Die Interpretation ist dem Betrachter überlassen: Feiern auf Flaschen gesetzte Früchte und Gemüse – in Bronze gegossen – schlicht die Form, oder aber bilden sie ein Personal, das einem Kinder(alb)traum entsprungen sein könnte?

Die Spannung dieser neuen Skulpturen entspringt dem Gegensatz von weicher, morbider Natur und harter, auf Ewigkeit angelegter Bronze.

Tal R benennt seine Bilder immer wieder mit Titeln wie „Sisters ...“ oder „Lords of Kolbojnik“, dem jiddischen Wort für Abfall. Seine Figuren sind und zelebrieren eine Kultur des Marginalen, Weggeworfenen. Es handelt sich bei den neuen Bronzen also nicht zuletzt um einen verzweifelten Versuch sich der Vergänglichkeit entgegenzustemmen.

Tal R ist 1967 in Israel geboren und lebt und arbeitet in Kopenhagen und Berlin. 2007 widmet ihm das Louisiana Museum bei Kopenhagen eine große Werkschau.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Pressetext

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Tal R "Fruits"
New Sculptures