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Die Galerie Albrecht freut sich, mit der Ausstellung Tamas Kaszas, David Rabinowitch „Constructions“ zwei weltweit bekannte Künstler in Berlin vorstellen zu können.

Ausgehend von dem von Wladimir Tatlin 1917 entworfenen "Monument der Dritten Internationale 010", dem sogenannten Tatlin Turm, baut Tamas Kaszas in der Galerie seine Utopie eines besseren Lebens. Tatlins Turm entstand nach der russischen Oktoberrevolution und steht für den Aufbruch in ein neues Zeitalter. Er soll das Sinnbild für eine neue Gesellschaft sein. Niemals verwirklicht, nur 1919 als Modell gebaut, aber auch das ist verschollen, sollte der Turm 400 Meter hoch sein, eine Konstruktion aus Eisen, Glas und Stahl. Hohe Türme verkörpern wirtschaftliche Macht und Streben nach Wachstum, sie sind Sinnbilder des Kapitalismus. Kaszas Tamas jedoch verfolgt die Utopie eines Lebens jenseits des Kapitalismus und erforscht die Wege, die dahin führen können. Eine wichtige Quelle sind Überlieferungen der Völker, in denen für das Überleben hilfreiche Kenntnisse weitergegeben werden. Die Kenntnis, wie man Nahrung haltbar macht, wie sich nur mit Hilfe der Sonne Feuer entzünden lässt, welche Pflanzen essbar sind und welche Wirkung sie haben. Das alles will er noch einmal neu erfahren und begreifen. Der von ihm in der Galerie aufgebaute "Shanty Tower" ist ein Turm mit Verzweigungen, auf den Zweigen haben sich Hütten und Häuser niedergelassen, gebaut aus einfachem Material, nicht perfekt und kühl, aber lebensfähig. Wenn die Wolkenkratzer zusammenbrechen, kann sich der Mensch immer noch ein Haus bauen.

David Rabinowitch verfolgt in seiner Arbeit andere Ziele, erforscht jedoch ebenfalls elementare menschliche Fähigkeiten. 1972-75 entstand die Serie von Zeichnungen, die er "Construction of Vision - die Konstruktion des Sehens" betitelt. Es sind auf das Elementarste reduzierte Zeichnungen. Linie und die Kreisform werden so auf dem Papier angeordnet, dass sie einen Raum umschreiben, den der Betrachter jedoch im Sehen konstruieren, sich vorstellen muss. Sehen ist auch Erkennen und Erschaffen, im Betrachten der Zeichnungen lässt sich das erfahren. 3 dieser Arbeiten sind in der Ausstellung zu sehen.

Tamas Kaszas wurde 1976 in Dunaujvaros, Ungarn geboren, er lebt und arbeitet bei Budapest. Seit dem Jahr 2000 stellt er in zahlreichen Galerie- und Museums-ausstellungen weltweit aus, 2011 nahm er an der 12. Biennale in Istanbul teil, in diesem Jahr an der 19. Biennale von Sidney.

David Rabinowitch wurde 1943 in Toronto, Kanada geboren, er lebt und arbeitet in New York. Er hatte Galerie- und Museumsausstellungen in Kanada, den USA, Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Österreich, Polen und Tschechien.1984 wurde er Professor für Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf,1987 nahm er an der Documenta 8 teil.