KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Berlin

KINDL – ZENTRUM FÜR ZEITGENÖSSISCHE KUNST | Am Sudhaus 2
12053 Berlin

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ort: Maschinenhaus M2

Tatjana Doll. Was heißt Untergrund?
19. September 2021 – 27. Februar 2022

In ihrer bisher größten institutionellen Einzelausstellung in Berlin zeigt Tatjana Doll im KINDL Arbeiten aus den Jahren 2008 bis 2021 und ermöglicht so eine verdichtete Perspektive auf ihre kritische Auseinandersetzung mit dem Malereibegriff.

Die Sujets ihrer Bilder, die sie in einer direkten, schnellen und mitunter rohen Malweise in großformatige Lack- und Ölbilder umsetzt, sind in unterschiedlichen Techniken bereits Teil unserer Bildkultur. Dies gilt für Logos und Piktogramme ebenso wie für geläufige Motive, Gegenstände oder Figuren aus den Bereichen Kunstgeschichte, Technik, Zeitgeschehen und Populärkultur. In ihrer Werkschau zeigt sich in konzentrierter Form, wie sich Dolls künstlerische Programmatik aus der Vielfältigkeit und der Vervielfältigung der Bildgegenstände speist. Beide Momente – die Zirkulation der Bilder und eine bewusste Indifferenz gegenüber dem Gegenstand – setzt Doll in ihrer kritischen Befragung strategisch ein.

Die Künstlerin weist in ihrer malerischen Auseinandersetzung weit über die herkömmlichen Grenzen des Mediums hinaus. Ein wesentlicher Aspekt in ihrem Werk liegt in der Erforschung der sozio-politischen Kontexte ihrer Bildgegenstände. Die im KINDL gezeigte Werkauswahl ist durchzogen von einem Gefühl der Unruhe, der Bedrohung und Gefahr, die in verschiedenen Subtexten der Arbeiten zutage tritt.

Zur Ausstellung erscheint eine Plakatedition des Kopfalphabets in einer Auflage von 200 Stück, davon 20 signiert.

Tatjana Doll (* 1970 in Burgsteinfurt, lebt in Berlin und Karlsruhe) studierte Malerei bei Dieter Krieg an der Kunstakademie Düsseldorf. Seit 2009 ist sie Professorin für Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. 2019 / 2020 war Tatjana Doll Rompreisträgerin der Villa Massimo in Rom und wurde u. a. mit dem Fred-Thieler-Preis für Malerei 2021, dem Konrad-von-Soest-Preis 2018 und dem Hannah-Höch-Förderpreis 2016 ausgezeichnet.

Einzelausstellungen (Auswahl): Villa Massimo, Rom (2021); Konrad-von-Soest-Preis 2018, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster (2019); Kunsthalle, Bremerhaven (2017, 2005); Hannah-Höch-Förderpreis 2016, Berlinische Galerie (2016); Neue Galerie Gladbeck (2014, 2002); Museum für junge Kunst, Frankfurt / O. (2010); Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen (2010); Museu de Arte Contemporânea Fundacao de Serralves, Porto (2008).

Gruppenausstellungen (Auswahl): Kunsthalle Würth, Schwäbisch Hall (2019); CAC Málaga (2019); Museum Helmond (2019); Kunsthalle, Mannheim (2018); Musée national Picasso, Paris (2017); Kunsthalle, Emden (2017); Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen (2017, 2011); Pinakothek der Moderne, München (2017); Staatliche Kunsthalle, Karlsruhe (2012); Marta Herford (2011); Museu de Arte de São Paulo (2010); Museu de Arte Contemporânea de Serralves, Porto (2009); Haus der Kunst, München (2008); Santralistanbul, Istanbul (2007); Musee de Grenoble (2007); Museum Franz Gertsch, Burgdorf (2007); MoMA PS1, New York (2004); Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris (2002).