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Temporäre Bewohner bietet den BesucherInnen eine verspielte, manchmal ironische, manchmal meditative Umgebung, die oft auch zur aktiven Teilnahme einlädt. Die BesucherInnen werden gebeten sich am Gespräch über die mögliche Rolle des Kunstvereins als einem Ort, an dem Gemeinschaft gelebt wird, zu beteiligen, einem Ort, den die Mitglieder dieser Institution nicht nur mit anderen teilen sondern ihn für viele Menschen ansprechend und bedeutungsvoll gestalten.

Die an der Ausstellung teilnehmenden KünstlerInnen haben ihre Gedanken zu Vergänglichkeit, Beweglichkeit, Zerbrechlichkeit und Vertreibung zum Ausdruck gebracht, wobei sie nicht über die Zustände unserer heutigen Zeit klagen, sondern das Potential für die Entstehung neuer Hoffnung und Erwartungen aneinander aufzeigen.

In einer Welt, die von Individualismus, Isolation, Misstrauen und Überwachung geprägt ist, ziehen sich die Menschen immer mehr zurück und verbarrikadieren sich in ihren eigenen vier Wänden, ihren Gewohnheiten und oft auch Vorurteilen. Kultur wird ritualisiert konsumiert und es gibt nicht viele Orte der Geselligkeit. Die Kunst, die eigentlich Grenzen verrücken sollte, wird immer mehr benutzt, um soziale Hierarchien nachzuformen. Die Ausstellung Temporäre Bewohner und die Räumlichkeiten des Salzburger Kunstvereins dienen als Rahmen, in dem Gastfreundschaft praktiziert wird und vorgeformte Beziehungen zwischen BesucherInnen und der Institution, zwischen Mitgliedern und PassantInnen, KünstlerInnen und Mediatoren neu überdacht werden.

Die Werke der Ausstellung, die in den unterschiedlichsten Materialien und Techniken gefertigt wurden, versetzen die/den BesucherIn in verschiedene Stimmungslagen. Sie kommentieren die Beziehung zwischen Beobachten und Beobachtet werden und vor allem laden Sie ein, zu einem Teil ihres „hier und jetzt” zu werden, um mit Hilfe ihrer physischen Präsenz die Gewissheit des Augenblicks zu unterstreichen.

Die Salzburger Landesregierung vergibt im Jahr 2009/10 wieder den „Förderpreis des Landes Salzburg“ in der Höhe von Euro 3.000,- an eine/n der TeilnehmerInnen der Jahresausstellung. Eine unabhängige Jury, an der auch die Kuratorin Raluca Voinea teilnehmen wird, wird den/die PreisträgerIn anhand der Einreichungen ermitteln. Der Förderpreis wird am Abend der Ausstellungseröffnung verliehen.

Kuratorin: Raluca Voinea, 1978 geboren, lebt und arbeitet in Campina und Bukarest als Kunstkritikerin und Kuratorin. Raluca Voinea studierte an der Kunstakademie in Bukarest und erwarb 2006 am Royal College of Art in London einen MA im Bereich Curating Contemporary Art. 2006 gründete sie mit Kolleginnen die Internetplattform E-cart.ro und ist seither Präsidentin der Non-Profit Organisation, die in der zeitgenössischen Kunst in Rumänien aktiv ist. Seit 2009 organisiert E-cart.ro die Initiative „Department for Art in Public Space“, welche das Pilotproject „Public Art Bucharest 2007” weiterführt (2007 von Marius Babias and Sabine Hentzsch kuratiert und von Raluca Voinea koordiniert). Zwischen 2002-2004 war sie als Kunstvermittlerin im Nationalmuseum für Kunst in Bukarest tätig. 2008 arbeitete Raluca Voinea als kuratorische Assistenz bei der fünften Berlin Biennale und betreute dort den Schinkel Pavillon. Seit 2008 fungiert sie auch als Herausgeberin der Zeitschrift IDEA. Arts + Society magazine.

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Provisional Dwellers proposes the visitors a playful, sometimes ironic, other times meditative and often participative environment. They are invited to join a conversation on the possible role of the Kunstverein as a place for exercising the community, a place which the members of this institution do not only share but also make welcoming and meaningful for a broader public.

The artists who are taking part in the exhibition have brought forward their ideas on temporariness, mobility, fragility, displacement, however not mourning this current condition of our times, but showing its potential for engendering new hopes and expectations from each other.

In a general climate of individualism, isolation, distrust and surveillance, people retreat and barricade themselves behind their private walls, habits and, often, prejudices. Culture is consumed ritualistically and the spaces of conviviality are not many. Art, which should push boundaries, is instead more and more used to replicate social hierarchies. Provisional Dwellers uses the medium of the exhibition and the space of the Salzburg Kunstverein as a framework within which to rehearse hospitality and to challenge the presupposed relationships between visitors and the institution, members and passers-by, artists and mediators.

Realized in a variety of materials and techniques, the works in the exhibition create different moods for the visitors, they comment on the rapport between viewing and being on view, and most of all they invite one to be part of their “here and now” quality, to use their physical presence as a way to underline for oneself the certainty of the moment.

This year, the Salzburg Kunstverein will again be presenting the 3,000-euro Award of Sponsorship together with the Province of Salzburg. The prize will be awarded during the exhibition’s opening ceremony.

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Temporäre Bewohner / Provisional Dwellers
Jahresausstellung 09/10
Kurator: Raluca Voinea

Künstler: ARTgenossen , Peter Haas, Eva Heitzinger, Elisabeth Junger, Corinna Mayer, Claudia Märzendorfer, Stephanie Mold, Birgit Pleschberger, Günter Puller, Barbara Reisinger, Joyce Rohrmoser, G. A. Starzmann