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Der in Berlin lebende Maler ter Hell (*1954) entwickelte in den 1980er Jahren eine eigene unverwechselbare Bildsprache. Er vereinigt Elemente des deutschen Informel mit denen des Abstrakten Expressionismus der New Yorker Schule und kombiniert sie mit Elementen der Graffitikunst. So entstehen Werke, die eine ungegenständliche, im direkten Gestus entstehende Malerei mit subkulturellen Ausdrucksformen verbindet. ter Hell integriert immer wieder Satzfragmente und Sprachzeichen, die er auf provokante Weise wie lesbare Botschaften mit der Sprühdose in seine Bilder einfügt. Anders als die damals als en vogue geltenden “Jungen Wilden“, die mit figurativen und teilweise grellfarbigen neoexpressiven Bildern auf sich aufmerksam machten, hält ter Hell an einer ungegenständlichen, aber gleichfalls heftig-gestischen Malerei fest. In dieser Kunst bleibt nach wie vor der Anspruch des Widerständigen, Kritik gegenüber bestehenden Verhältnissen und damit auch eine politische Haltung des Künstlers spürbar und ablesbar. Das macht ter Hell zu einem spannenden und sehenswerten Gegenpol einer Kunstbewegung, die gegenwärtig ein vielleicht zu einseitiges Revival erfährt.

Gezeigt werden ca. 40 Werke aus der Sammlung Böckmann. Dr. Georg Böckmann ist der Weserburg seit ihrer Gründung als Sammler eng verbunden. Er hat von Anfang an die Kunst ter Hells begleitet und bis heute eine eindrucksvolle, drei Jahrzehnte künstlerischen Schaffens umfassende Sammlung seiner Kunst zusammengestellt. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Abbildungen aller Werke und Texten von Peter Friese und Guido Boulboullé, sowie ein Interview von Detlef Stein mit dem Künstler.