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Teresa Chen tritt als Fotografin nicht von aussen an Gegenstände heran. Sie setzt ihre Kamera ein, um den Dingen nachzuspüren und bevorzugt denn auch die extreme Nahsicht. Beim Abtasten von Oberflächen meidet die Künstlerin bewusst die Verbote, die den klassischen Schönheitsbegriff bestimmen. In spannungsreichen Kompositionen verbindet sie oft das Schöne mit dem Ekelhaften, harmonische, erotische, sexuelle Zonen oder Situationen mit missgestalteten, schamlosen, grausigen.

Bis anhin war Teresa Chens Schaffen direkt autobiographisch. In zahlreichen Serien fotografierte sie sich selbst und in einer weiteren Werkgruppe analysierte sie die Familienfotos ihrer Eltern, die aus China in die USA emmigrierten. In den Fotoserien, in denen sie ihr Selbstverständnis als Frau in der westlichen Gesellschaft untersuchte, sprengt sie herkömmliche Sichtweisen auf Gegenstände, um die kulturelle Kodierung des Körpers aufzudecken.

Nun präsentiert die Künstlerin eine Serie von Blumenbildern. Wer mit den Nahaufnahmen ihres Körpers vertraut ist, erkennt auch in diesen Fotografien die Grundzüge von Chens Ästhetik. Eine signifikante Steigerung erfahren diese aufgrund der spezifischen Wahl des Motivs. Mit der Durchdringung des Blütenbereichs durch blutähnliche Flüssigkeit erzielt Teresa Chen ein Höchstmass an Spannung: Schönheit erscheint im Bann von Eros und Tod.

Ruth Littman Pressetext

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Teresa Chen - Gorgeous