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Die Ausstellung THE BENCH fordert dazu auf, Zeit zu dehnen oder gar zu verlangsamen und setzt damit bewusst einen Kontrast zur „beschleunigten Gesellschaft“ (Peter Glotz). Die Metaphorik der Sitzbank steht für ein Ausklinken aus einem mit Ereignissen und Events aufgefüllten Alltag, der kaum noch Raum für eigene Beobachtungen zulässt.

In ihrer Vielschichtigkeit und schieren Unermesslichkeit erweisen sich die Arbeiten von Michael Beutler, Katarzyna Józefowicz und Phoebe Washburn als äusserst komplex. Sie finden ihre eigene Zeit und konstituieren eine Form von räumlicher und zeitlicher Eindringlichkeit, die es ausserhalb des Kunstkontextes so nicht gibt. Als einfache Codes sind sie nicht zu entschlüsseln. Nur durch wiederholtes Lesen ihrer visuellen Struktur findet auch eine inhaltliche Annäherung statt. Dieser Wahrnehmungsvorgang ist ergiebig und schier unerschöpflich.

THE BENCH setzt sich mit der Identität von Kunstwerk und Betrachter auseinander, die sich im Moment des Betrachtens konstituiert. Im Kunstkontext kann dabei eine Dimension von Identität entstehen, in der die Sphären von Betrachter und Werk durchlässig sind. Die Grenzen der konsumierbaren Struktur werden zugunsten einer visuellen Ausuferung bewusst aufgegeben: Anstatt als Betrachter Kunstobjekte zu konsumieren, konsumieren jene uns in der Verzögerung eines nicht abzuschliessenden Wahrnehmungsvorgangs. THE BENCH wird in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Bonn (D) produziert.

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