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Die Ausstellung „The Critical Camera“ stellt mit umfangreichen Bildstrecken fünf international tätige Fotografinnen und Fotografen vor, die sich kritisch mit gesellschaftlichen Themen in der ganzen Welt auseinandersetzen. Künstle risch oder im Auftrag von internationalen Zeitschriften tätig, richten sie ihre Kameraarbeit auf die sozialen Problem­felder der Globalisierung, auf politische Krisengebiete und die Brennpunkte des internationalen ökonomischen Wandels. Zu ihren Themen gehören die Verdrängung der indi­genen Völker in sog. Schwellenländern, der „Alternative Nobelpreis“, die Langzeitfolgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, die Situation von Flüchtlingen an den Grenzen der EU und der Klimawandel. Die Ausstellung versammelt einige der prominentesten Mitglieder der 2006 in Berlin gegründeten Gesellschaft für Humanistische Fotografie, die es sich zum Ziel gemacht hat, kritische Fotografie zu unterstützen und der massenmedialen Bilderflut präzise recherchierte und engagierte Fotodokumentatio­nen entgegen zu stellen. Umfangreiche Bildstrecken aus den USA, Weißrussland, dem Amazonasgebiet und von den Grenzen der Europäischen Union geben Einblick in die engagierte Arbeit der KünstlerInnen:

Robert Knoths Serie „Certificate no. 000358/“ beschäftigt sich mit der Lebenssituation erkrankter Kinder und Jugendlicher in den nuklear kontaminierten Regionen um das havarierte Kernkraftwerk Tschernobyl. „Purple Hearts – Back from Iraq“ von Nina Berman ist eine Serie von Porträtfotos und Interviews mit US-Soldaten, die im Irak-Krieg schwer verletzt wurden. Aufgenommen wurden die Fotografien und Interviews überall in den USA. „Sarayaku – Ein Dorf im Widerstand gegen die Ölförderung“ von Katharina Mouratidi dokumentiert den Kampf des indigenen Stammes der Kichwa gegen die Vergabe von Land und Erdölbohrlizenzen durch die ecuadorianische Regierung in deren angestammtem Lebensraum. „Bescheidene Helden“, ebenfalls von Katharina Mouratidi, porträtiert dreißig Trägerinnen und Träger des 1980 gegründeten „Alternativen Nobelpreises“. International bekannt, ehrt er Menschen und Initiativen, die herausragende Lösungen für die dringendsten Probleme unserer Zeit entwickelt haben und für deren Umsetzung streiten. Weltweit gilt er als eine der wichtigsten Auszeichnungen für persönlichen Mut und sozialen Wandel. Für sein Projekt „Auf den Spuren unseres Abfalls - Die Müllsammler Indiens“ folgte Enrico Fabian den Abfällen der Megametropole Neu Delhi weit über die Stadtgrenzen hinaus und verbrachte Wochen auf riesigen Müllbergen und in einem komplexen System aus Recyclingstätten, wo die ärmsten Mitglieder der indischen Gesellschaft um ihr Überleben kämpfen. Das dreiteilige Foto-/Filmprojekt „displaced - Flüchtlinge an Europas Grenzen“ von Leona Goldstein dokumentiert die Realitäten der Menschenrechtslage um die europäischen Außengrenzen. Von der Elfenbeinküste über Burkina Faso nach Marokko, von der Ukraine nach Italien, Frankreich und Deutschland lässt es jene Menschen zu Wort kommen, die auf ihrer Flucht vor Hunger, Armut, Bürgerkrieg und Gewalt vor den Toren Europas gestrandet sind.

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The Critical Camera
Künstler: Nina Berman, Enrico Fabian, Leona Goldstein, Robert Knoth, Katharina Mouratidi