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So bekannt uns sein herzerwärmender Ruf aus dem Wald ist, so moralisch zweifelhaft ist sein Ruf als Brutparasit. Als “Kuckuck-Syndrom” versteht man Formen parasitärer Produktionssysteme, die durch die Vereinnahmung des Orts, dem Nest, in diesem Fall der Galerie und deren temporäre Umnützung entstehen. Einige in der Ausstellung gezeigte Projekte benutzen den Kunstraum Niederoesterreich als autonome Produktionsstätte. Entgegen den üblichen Regeln des Industriedesigns, das sich den produktiven wie ökonomischen Gesetzmäßigkeiten des Markts zumeist unterordnet, entwirft der parasitäre Designer keine ‚Produkte‘ mehr. Vielmehr schafft er Freiräume, in denen der Benutzer selbst produktiv werden kann. Entledigt von den Zwängen des Marktes entstehen temporäre Freihandelszonen, in denen modellhaft neue Methoden lokaler Produktivität und somit auch Teile einer neuen zukünftigen Lebensform erprobt werden können. Das Parasitäre will uns nicht erziehen oder überzeugen. Es dringt vielmehr unter die Haut des rationalen Denkens und infiziert es mit der Idee des Wandels; mit der Möglichkeit, etwas Starres in Bewegung zu bringen.

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The Cuckoo Syndrome
Kurator: Uli Marchsteiner

KünstlerInnen: Pieke Bergmans, Curro Claret, Santiago Cirugeda, Marti Guixe, mischer’traxler , Andreas Strauss