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Eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst in Weimar mit Kyoko Ebata (Japan), Mandy Gehrt (Deutschland) und Oscar Tuazon (USA)

Angst als Gefühlszustand und Konzept ist zu einem allgegenwärtigen Lebenspartner geworden. Ihre Produktion beherrscht ganze Industriekomplexe, macht sie zu einer Schlüsseltechnologie der Macht, verändert unsere Wahrnehmung von Gefahr, schafft ein sich fortwährend wandelndes Konsumverlangen und bildet als Wirtschaftsfaktor eine Überlebensstrategie des sich gesellschaftlich stets selbst erneuernden Spätkapitalismus. Welche Denk- und Handlungsalternativen halten Künstlerinnen und Künstler bereit, um gegenüber der Erzeugung von Angst wachsam zu bleiben? Die Teilnehmer der Ausstellung sind die Stipendiatinnen und Stipendiaten des 11. Internationalen Atelierprogramms der ACC Galerie und der Stadt Weimar 'The Culture of Fear - Die Kultur der Angst'.

Mandy Gehrt, Aischa, DVD, ca. 20 min, 2005 Mandy Gehrt hat sich für das Stipendium und die Ausschreibung zu Kultur der Angst mit ihrem Projekt Aischa beworben, mit dem sie in Leipzig begonnen hat und dass sie in Weimar fortführte. "Im Projekt Aischa beschäftigte ich mich mit deutschen Frauen aus dem Raum Leipzig, die zum Islam konvertiert sind. Ich habe diese Frauen aufgesucht, eigene Ängste und Vorurteile überwunden und neue Sichtweisen gewonnen. Anhand dieser Erfahrungen entstand die fiktive Figur Aischa, die ein Konzentrat aus den Lebensläufen und Erlebnissen der Personen darstellt, die ich im Laufe der Arbeit kennen lernte." Im Rahmen dieses Projektes entstanden bisher Performances, Fotoarbeiten, Collagen und Installationen.

Kyoko Ebata, Childhood Story (Serie), 2006 Kyoko Ebata hat sich für das Stipendium in Weimar mit ihrem Fotografieprojekt Childhood Story beworben, dass sie 2003 begann und in Weimar fortsetzte. Dazu bat sie die Weimarer um ihre Mithilfe und Teilnahme an ihrem Projekt. So sammelte sie Bilder von tatsächlichen Orten, die die Teilnehmer in der Vorstellungswelt ihrer Kindheit mit Märchen und Kindergeschichten in Verbindung brachten oder die bei ihnen Angst auslösten.

Oscar Tuazon: Geboren in einem von Buckminster Fuller inspirierten Kuppelhaus, befasst sich Oscar Tuazon (Seattle/Brooklyn) seit jeher mit kleinen, alternativen und preiswerten Formen der Do-it-yourself-Architektur und Raumnutzung. Da im öffentlichen Raum zunehmend Arrangements getroffen werden, die abweichende Nutzungsvorstellungen eindämmen, scheint es wichtig, neue Raumformen zu entwickeln, die weder offen für alle noch in Privatbesitz sind, die in Anspruch genommen werden können, ohne darin leben zu müssen. In Weimar möchte Tuazon das begehbare Modell eines Untergrundraumes anfertigen und ein im Selbstverlag publiziertes Magazin ausstellen, das praktische Tipps zum Bau unkonventioneller Gebäude enthält.

Parallel eröffnet die Ausstellung in Leipzig, Halle 14 The Culture of Fear - Die Kultur der Angst (Leipzig)

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