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Auch in diesem Jahr präsentiert die Galerie koal eine kuratierte Ausstellung im Sommer. Vom 6. Juli bis Ende September wird The Mind and the Mood, ein Ausstellungsprojekt des befreundeten Schweizer Kurators Samuel Gross zu sehen sein. Gross hat die aus Genf stammende, derzeit aber in Berlin lebende Künstlerin Emilie Ding (1981) eingeladen, deren Arbeit er seit vielen Jahren kennt und begleitet. Im Rahmen der Ausstellung arbeitete Emilie Ding mit der französischen Designerin Clemence Seilles (1984) zusammen.

Für The Mind and the Mood entwarfen die beiden Freundinnen Emilie Ding und Clémence Seilles mehrere Objekte, die sich in der Mitte des Ausstellungsraums zu einer temporären Installation verdichten. Erst nach deren Fertigstellung wählte der Kurator Arbeiten von Künstlern aus dem Programm der Galerie koal aus und integrierte sie in die vorgefundene Situation. Der Ausstellungstitel The Mind and the Mood reflektiert dabei die Konzeption der Ausstellung als ein Zusammentreffen des Geplanten und Durchdachten mit dem Zufälligen und Spontanen. Eine Tonbandarbeit der Künstlerin Hannah Weinberger (1988) präsentiert zudem unter dem Titel Geneva 2012 ein akustisches und imaginäres Porträt der ebenfalls aus der Schweiz stammenden Künstlerin Marta Riniker-Radich und lässt so eine weitere Künstlerfreundschaft Teil der Ausstellung werden.

Das freundschaftliche Verhältnis der einzelnen Akteure spiegelt sich innerhalb der Ausstellung selbst durch ein dialogisches Konzept wieder, das sich allgemein durch Offenheit kennzeichnet. Der Arbeitsprozess - die Möglichkeit, zusammen arbeiten, kommunizieren und aufeinander reagieren zu können - spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle, wie das fertige Ergebnis. So wird sich die Ausstellung auch während ihrer Laufzeit durch wechselnde Installationen immer wieder verändern und neue Dialoge unter den verschiedenen künstlerischen Positionen ermöglichen.

Die von Ding und Seilles konzipierten, von geometrischen Grundformen ausgehenden Raumkörper spielen mit ihren Proportionen auf Möbelstücke wie Tische, Bänke oder Stühle an und lassen sich auch in diesem Sinne nutzen, ohne sich jedoch vollends festlegen zu lassen. So können sie im Kontext der Ausstellung auch als Sockel oder Podeste für andere Kunstwerke verwendet werden. Als Material dienen handelsübliche Baustoffe wie Beton, Pressholz und verschiedene Kunststoffe. Lose aufeinander geschichtet oder verbunden mit gegossenem Beton gleichen die Objekte Assemblagen, deren einzelnen Elemente stets lesbar bleibt. Mit ihrem heterogenen Charakter zwischen skulpturalem Objekt, Möbelstück oder Ausstellungselement verweisen sie dabei auf die unterschiedlichen Hintergründe ihrer Erbauerinnen, die ihre Kollaboration bewusst als Gratwanderung zwischen Kunst und Design begreifen. Gleichzeitig lässt sich ihre Mehrdeutigkeit auch als Kommentar zu konventionellen Ausstellungspraktiken verstehen. So entsprechen die Objekte Dings und Seiles dem offenen Prinzip der Ausstellung, indem sie in ihrem Status und ihrer Funktion unbestimmt bleiben und auf verschiedene Weise genutzt und vereinnahmt werden können.