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Der Titel bezieht sich auf das englische Zitat ‹The proof of the pudding is in the eating!›. Um wirklich zu wissen wie etwas schmeckt, musst Du es selbst ausprobieren. Die Gruppenausstellung beleuchtet im weitesten Sinn den Einsatz und Umgang von und mit Materialien, Handwerk und Verfahrensweisen. Aspekte wie Macht, Können, Über- und Unterforderung und den Hang über Material hinauszudenken, es als Platzhalter benutzen, sind Überschneidungen im Werk der drei Künstler. Simeon Cieslinskis Videoarbeit The Nutcracker and the Axeman 2013 verkörpert physisches Dasein durch Absenz. Die zum Leben erweckte Holzfigur atmet akkustisch und visuell mit zunehmender Anstrengung bis zum Höhepunkt. Ein als ‹von Hand gemacht› ausgelegter Gebrauchs­gegenstand, animiert und belebt mit Audiofragmenten aus einem Youtube Clip. ‹How-to›, ‹DIY› und ‹Hier wird gezeigt wie› — in unzähligen Clips dieses sonderbaren Genres sind vorwiegend Männer portraitiert, die das Handwerk und die Idee Mensch-Natur lobpreisen. Unter dem Deckmantel der Vermittlung von handwerklichen Fähigkeiten finden sich absurde Formen der Selbstzelebrierung und Selbstdarstellung. Markus Kummers Werk oszilliert im Zwischenbereich von Skulptur, Install­ation und Architektur. Mit der ortsspezifischen Arbeit Untitled (Shades of Time) 2013 im Kunsthaus Zug manifestierte Kummer auf 25 m2 Wand­fläche Zeit in Elementarform. Unzählige verdichtete Schichten aus Gips, teilweise abbröckelnd, erinnern an natürliche Sedimentationen. Körper­licher Einsatz, Know-how, Scheitern und Erkenntnis sind Ingredienzien in Markus Kummers Werk. Andreas Martis Arbeiten untersuchen ein sichtbares Vorhandensein von Wirklichkeit. Physikalische Vorgänge, Naturphänomene und mathematische Systeme wecken Martis Interesse und setzen einen Prozess in Gang, welcher die Möglichkeiten auslotet, wie abstrakte Sachverhalte in lesbare Zeichen, Gedankengebilde in erfahrbare Formen übersetzt werden können.

Simeon Cieslinski, 1988 in Ashton Under-Lyne UK geboren, lebt und arbeitet in Amsterdam und Berlin. Er studierte Bildende Kunst an der Gerrit Rietveld Akademie in Amsterdam NL und war die letzten 2 Jahre Teil des Residency Progamms am De Ateliers in Amsterdam NL. Er ist Preisträger des Gerrit Rietveld Fine Arts Prize 2011 und erhielt 2013 ein Arbeits­stipendium des Mondriaan Fonds.

Markus Kummer, 1974 in Neuheim CH geboren, lebt und arbeitet in Zürich. 2011 schloss er den Master of Fine Arts an der Hochschule der Künste Bern CH ab. Auswahl bisheriger Ausstellungen: 2013 Kunsthaus Zug CH; 2013/2009 CAN, Neuchâtel CH; 2012 Swiss Art Awards; 2011 La Station, Nice FR; Kunsthaus Baselland CH; 2010 Marks Blond Project, Bern CH. 2014 Atelierstipendium Berlin des Kantons Zug; 2012 und 2010 gewann er Förder­beiträge des Kantons Zug.

Andreas Marti, 1967 in Zürich CH geboren, lebt und arbeitet in Zürich. Er studierte Bildende Kunst an der Schule für Gestaltung und Kunst Zürich CH. Auswahl bisheriger und kommender Ausstellungen: 2014 Haus der Kunst, Altdorf CH; 2013 Kunsthalle Sao Paulo BRA; 1st. International Bodrum Biennial, TUR; Museo Cantonale D`Arte Lugano CH; 2012 Espace Libre Biel CH; UNA Gallery, Bucharest RO; Helmhaus Zürich CH; 2011 Aargauer Kunsthaus CH. 2011/08 Stipendienaufenthalte in London UK und Genua I.