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In einer traumatischen Situation von Konflikt, politischer und wirtschaftlicher Krise sowie sozialen Verwerfungen, wie jener in der Ukraine, kann Kunst sich die Probleme der Welt nur schwer vom Leibe halten. Um ihre eigene Form zu begreifen, muss sie dem Realen Zugang gestatten. Wie kann sie das, ohne gleichzeitig entweder der Tyrannei des Dokumentarischen, dem aktivistischen Pathos des Tages oder aber einer nur formalistischen Veredelung der Wirklichkeit zu erliegen?

Viele der Ausstellungen, die jüngst dem zivilen Aufstand und dem militärischen Konflikt in der Ukraine gewidmet waren, verklebten dabei die Frage nach der Künstlerin bzw. dem Künstler als politisch engagiertem Subjekt mit jener des direkt ausagierten und formal oft unausgegorenen, aktivistisch motivierten Kunstwerks. Diese Engführung trug nicht nur zu einem verzerrten Bild der Gegenwartskunst in der Ukraine bei, mit ihr wurde auch die schwierige und komplexe Frage nach einer Politik der Form, des künstlerischen Objektes selbst ausgeblendet.

Die Galerie für Zeitgenössische Kunst skizziert einen doppelten Ausweg aus dieser fatalen Repräsentationslogik und zeigt eine Auswahl zeitgenössischer Arbeiten, die gemeinsam mit der 2. Kiew Biennale für Zeitgenössische Kunst produziert und auch dort zu sehen sein werden.

Eingeladene Gruppen und Künstler_innen sind u.a.: Anatoliy Belov/ Oksana Kazmina (Kiew) Till Gathmann (Berlin), Heike Hennig (Leipzig), Zhanna Kadyrova (Kiew), Open Group (Lviv/Ushgorod), Serhiy Popov (Charkiv), Johannes Porsch (Wien), Mykola Ridnyi (Charkiv), Anna Zvyagintseva (Kiew)

Kuratiert von Hedwig Saxenhuber, Georg Schöllhammer und Franciska Zólyom