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Nach fünf Jahren in der Heidestraße in der Mitte Berlins schließt der Projektraum TANAS am 3. November seine Pforten mit dem Ende der Ausstellung The Unanswered Question. İskele2.

TANAS konnte im Herbst 2007 als freier und unabhängiger Raum in einer Partnerschaft von Edition Block Berlin (physische und administrative Trägerschaft) und der Vehbi Koç Stiftung Istanbul (finanzielle Trägerschaft) ins Leben gerufen werden, um in der Mitte Europas die aktuelle türkische Kunst einer internationalen Öffentlichkeit näher zu bringen. Diese selbstgestellte Aufgabe ist erfüllt.

Über diese Mission hinaus fielen TANAS über die Jahre zusätzliche wichtige Funktionen zu: neben der einer Bühne künstlerischen Schaffens auch die als Anlaufstelle für viele weitere kulturelle Belange. Die nichtkommerzielle Kunsthalle etablierte sich mit einem umfassenden Vermittlungsprogramm als Ort des intensiven Austauschs zahlreicher internationaler, türkischstämmiger Künstler, Kuratoren, Autoren, Studenten und Weltreisender.

Nach seiner Galerietätigkeit in Berlin und New York, seinen langjährigen Posten beim Berliner Künstlerprogramm des DAAD und als künstlerischer Leiter der Kunsthalle Fridericianum in Kassel sowie nach einer langen Reihe von freien kuratorischen Projekten in Berlin (1973, 1974 für den n.b.k. und 1976, 1980 für die Akademie der Künste), Paris, London, Kopenhagen oder den Biennalen in Sydney, Istanbul und Gwangju, eröffnete René Block im April 2008 TANAS. Insgesamt 22 Einzel- und Gruppenausstellungen ermöglichten tiefe, oft aufregende Einblicke in die türkische Kunst der Gegenwart. Für viele Türken wurde TANAS so etwas wie die heimliche Kunsthalle Istanbuls.

Mit der bevorstehenden Ausstellung The Unanswered Question. İskele2, die in Kooperation mit dem Neuen Berliner Kunstverein (n.b.k.) durchgeführt wird, verabschiedet sich TANAS mit einem furiosen Finale. Gleichzeitig schließt sich ein Bogen, den René Block vor 20 Jahren mit İskele in den ifa-Galerien Stuttgart, Berlin und Bonn begann, der ersten Übersichtsausstellung zum damaligen Stand der zeitgenössischen türkischen Kunst.

Der Titel İskele bezog sich auf die Anlegestellen der Bosporus-Fähren, stand für Abfahrt und Aufbruch. İskele2 steht 20 Jahre später für Ankunft. TANAS verabschiedet sich in der Gewissheit, dass türkische Künstler „angekommen“ sind. Die lange Reihe der TANAS Talks und Dialoge mit namhaften Gesprächspartnern, die auch in dieser Ausstellung fortgesetzt wird, bestätigt dies.

Publikationen

Zur Ausstellung erscheint eine Ausstellungsbroschüre mit Materialien und Interviews der beteiligten KünstlerInnen. In der n.b.k. Buchreihe „Diskurs“ erscheint eine Publikation in Deutsch und Türkisch im Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln, mit einem Vorwort von Marius Babias, René Block und Sophie Goltz, mit einem Essay von Boris Buden sowie mit Textbeiträgen und einem Portfolio aller beteiligten KünstlerInnen.

Ein Ausstellungsprojekt des Neuen Berliner Kunstvereins (n.b.k.) in Kooperation mit TANAS.

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The Unanswered Question. Iskele 2
Ausstellung und Performances

Künstler:
Adel Abidin, Johanna Adebäck & Merve Ertufan, Nevin Aladag, Halil Altindere, Fikret Atay, Maja Bajevic, Rosa Barba, Claus Böhmler, Candice Breitz, Jae Eun Choi, Sunah Choi, Braco Dimitrijevic, Maria Eichhorn, Ayse Erkmen, Andrea Faciu & Florin Bobu, Asta Gröting, Mona Hatoum, Pravdoliub Ivanov, Christian Jankowski, Annika Kahrs, Gülsün Karamustafa, Ali Kazma, Kim Sooja, Jaroslaw Kozlowski, Alicja Kwade, Jonas Mekas, Olaf Metzel, Bjorn Norgaard, Ahmet Ogut, Sener Özmen, Dan Perjovschi, Sonja Rentsch, Mario Rizzi, Michael Sailstorfer, Anri Sala, Sarkis , Superflex , Cengiz Tekin, Hale Tenger, Rasa Todosijevic, Endre Tót, Thu Van Tran, Rosemarie Trockel, Nasan Tur, Lawrence Weiner, Maaria Wirkkala.

Kurator:
René Block