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Theo Boettger thematisiert in seinen Bildern das Ausgegrenzte, das am Rand balanciert, am Rand zum Scheitern, zum Verzweifeln und zum Explodieren. Ein Pandämonium des modernen Lebens am Abgrund. Frei, distanzlos und brutal offen sind dunkle Gestalten, zornige Tätowierte, Strauchelnde, Fallende, Abgedrängte auf die Bildoberfläche gebannt. Gezeichnet mit viel Schwarz und wenig Farbe, gemalt mit grobem Pinselhieb, aggressiv, exzessiv, authentisch. Die Einzelschicksale werden mittlerweile zunehmend zu Synonymen und Symbolen einer kranken Gesellschaft. Einer vor allem medial erfahrbaren künstlichen Welt. Einer gefakten Realität. Eines alltäglichen Wahnsinns.

Aspirin_Kein Land_big hope_burn out_No Exit_Kill_Druck_call the police_egoshooter_Grüße von der Ersatzbank_Monster der Verjüngung_Ruhe vor dem Sturm_we are the world_Sumpf_Kredit_Sie haben mich ruiniert_I need you now_Goodbye_we love Freedomwe got the power mess up reality_the end_can’t wait anymore_sold out information_anti collapse_you are not on this planet anymore_no control …

Diese Bildtitel, Satzfragmente und von den Protagonisten comiclike ausgespuckten Wortfetzen sind so drastisch dominant auf der Leinwand platziert, dass den Betrachter das Gefühl überkommt, die Probleme der Anderen, der Fremden könnten zu den eigenen werden. Der Gedanke drängt sich auf, dass der Mensch als passives Individuum im Alles und Nichts zum Scheitern verurteilt ist. Jetzt. Im Augenblick. Das Endzeitszenario rückt näher, der Point of No Return ist längst überschritten.