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Die Ausstellung This Place is My Place – Begehrte Orte vereint Arbeiten von sieben internationalen Künstlerinnen und Künstlern, die sich mit den ökonomischen, sozialen, politischen und kulturellen Auswirkungen der Globalisierung beschäftigen. Folgt man den Thesen des Bestsellers „Empire“ von Antonio Negri und Michael Hardt, dann befinden wir uns in einer neuen Phase des Kapitalismus, die durch postmoderne Lebensweisen, postfordistische Produktionsverhältnisse und kontrollgesellschaftliche Herrschaftsmethoden bestimmt ist. Im Rahmen dieser Entwicklungen werden in zunehmendem Maße nationalstaatliche Grenzen durch die Ausübung wirtschaftlicher Aktionen transnationaler Unternehmen relativiert. Aneignung von Raum erfolgt hier sowohl konkret in Form territorialer Vereinnahmung wie auch symbolisch durch die Ausweitung der Zonen, in denen Einfluss ausgeübt wird. Die Resultate dieser Prozesse sind omnipräsent und schlagen sich in allen Bereichen des öffentlichen Lebens nieder.

In der Ausstellung This Place is My Place – Begehrte Orte stehen folgende Fragen im Vordergrund: Wie gehen heute Künstlerinnen und Künstler mit den beschriebenen Phänomenen um? Wie setzen sie sich beispielsweise mit der Besitznahme von Raum im Zuge politischer und ökonomischer Interessen auseinander? Die vorgestellten künstlerischen Projekte untersuchen unter anderem den Einfluss transnationaler Unternehmen auf lokale kulturelle und wirtschaftliche Systeme sowie die den Pfaden global operierender Konzerne folgenden Migrationsbewegungen. Einige der ausgestellten Arbeiten thematisieren die Veränderungen von Architektur und Städteplanung in den Megametropolen und deren Auswirkungen für die soziale Situation ihrer Bewohner. So sind in der Ausstellung architektonische Hybridformen zu sehen, die aus dem forcierten Aufeinandertreffen verschiedener Architektursprachen und unterschiedlicher ökonomischer Ressourcen entstehen. Die Konfrontation der Kulturen und Wirtschaftsysteme spiegelt sich auch in denjenigen Installationen der Präsentation wieder, die sich mit der Berichterstattung der Medien auseinandersetzen. Bewusst eingesetzte Klischees und manipulierte Darstellungen verraten hier mehr über die Intentionen der Film- und Zeitungsberichte, als über den realen Hergang der Ereignisse. Fiktion und Realität kollabieren in diesen Arbeiten und geben ein adäquates Bild der ambivalenten Verhältnisse unserer Zeit. Die umfangreiche Ausstellung This Place is My Place – Begehrte Orte stellt Arbeiten in den Medien Film, Fotografie, Installation und Wandzeichnung vor und erstreckt sich über die gesamten 1.000 qm der großen Halle im Obergeschoss des Kunstvereins.

Beteiligte Künstlerinnen und Künstler: Yael Bartana, Ursula Biemann, Armin Linke, Dan Perjovschi, Marjetica Potrc, Sean Snyder und Yuk King Tan

Zur Ausstellung ist eine Edition von Dan Perjovschi erschienen

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This Place is My Place – Begehrte Orte

Künstler:
Yael Bartana, Ursula Biemann, Armin Linke, Dan Perjovschi, Marjetica Potrc, Sean Snyder, Yuk King Tan