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Thomas Bayrle zu seiner Ausstellung „40 Jahre Chinese Rock ’n’ Roll“:

Aus einer „Laune“ heraus, die ich heute gar nicht mehr genau erklären kann, habe ich 1964 eine „Maschine“ gebaut / gemacht / bemalt, in der hunderte Sportler hinter dem Portrait von Mao Zedong Gymnastik machten...

In der Folge (bis 1966) gab es dann 9 weitere Maschinen, in denen - neben einem weiteren Mao - westliche Konsumenten Zähne putzten / Eis aßen / Bier tranken / marschierten / sich rasierten - Teil eines großen „Kollektivs“ waren, ganz nach chinesischer Art.

Diese „Suppenkatapulte“ (Bazon Brock) waren bemalte Holzkonstruktionen, die mit einem Motor ausgerüstet – massenhaft gleiche Bewegungen reproduzierten.

Mich interessierte damals eigentlich nur das „Ornament der Masse“ (Siegfried Krakauer).

Ich achtete kaum auf ideologische Unterschiede und mischte – gegen den Protest meiner linken Freunde – kommunistische und kapitalistische Elemente und Inhalte durcheinander...

Nach dem Motto "technische Muster hüben / organische Ornamente drüben" verwoben sich in meiner Vorstellung Ost und West wie Kette und Schuss zu ein und demselben Gewebe...

Unversöhnliche, ideologische Gegensätze wurden immer ähnlicher – und verschwammen im Lauf der Jahre – bis zu dem momentan ablaufenden „Global Rock ’n’ Roll“.

Mit der Ausstellung 40 Jahre Chinese Rock’n'Roll setzt das MMK seine im Jahr 2002 im Rahmen der Dornbracht Installation Projects® begonnene Reihe von Einzelpräsentationen aktueller künstlerischer Positionen im Bereich der Rauminstallationen fort. Die Dornbracht Installation Projects® – eine Kooperation zwischen MMK und dem Designarmaturenhersteller Dornbracht (www.cultureprojects.com) aus Iserlohn – stehen für diese besondere, langfristig geplante Förderung. Zusätzlich ermöglicht das Unternehmen den Erwerb eines Werkes des jeweils eingeladenen Künstlers für die Sammlung des Museums für Moderne Kunst.

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