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Kaiser Wilhelm Museum

Thomas Huber - Das Kabinett der Bilder
Retrospektive
Kuratorin: Beate Ermacora
initiiert vom Aargauer Kunsthaus Aarau
Kooperation: Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam

Stationen:
20.11.04 - 30-01-05 Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam
danach gleichzeitige Stationen:
20.2.05 - 8.5.05 Museen Haus Lange - Haus Esters, Krefeld
20.2.05 - 8.5.05 Kaiser Wilhelm Museum, Krefeld

Die Ausstellung gibt erstmals einen umfassenden Überblick über das malerische Werk von Thomas Huber (geb. 1955 in Zürich, lebt in Mettmann bei Düsseldorf). Allerdings handelt es sich nicht um eine chronologisch angelegte Retrospektive im herkömmlichen Sinne. Auch unterscheidet sich die Ausstellung grundlegend von Hubers bisherigen Präsentationen, in denen er stets seine neuesten Werkkomplexe zeigte, die jeweils einem bestimmten Thema gewidmet waren. Die Idee der Ausstellung Das Kabinett der Bilder basiert auf dem gleichnamigen monumentalen Gemälde, das anlässlich der Ausstellung entstanden ist. In ihm hat der Künstler seine wichtigsten Werke der letzten zwanzig Jahre versammelt. Diese gemalte Retrospektive präsentiert sich gleichsam als riesiges Bilderlager, in dem Gerüste aufgebaut sind, die Werke dicht an dicht an den Wänden hängen, auf Staffeleien stehen, auf dem Boden und auf Tischen liegen oder Elemente, die man aus manchen Gemälden kennt, als requisitenhafte Objekte im Raum stehen. Gleichzeitig erweist sich der Bildraum als Ateliersituation, in der der Künstler und seine Familienmitglieder als winzige Figuren erscheinen. Von dieser schummrig beleuchteten Backstagesituation aus blickt man auf eine geöffnete Türe, durch die helles Licht fällt und auf den öffentlichen Raum, wie ihn Ausstellungssituationen darstellen, verweist.

In der Ausstellung Das Kabinett der Bilder begegnet man all den im Bildraum erfassten Gemälden und Aquarellen wieder. Sie sind in elf Sektionen unterteilt, die auf Themen verweisen, die sich – unabhängig von einzelnen Bildzyklen - wie rote Fäden durch das gesamte Oeuvre ziehen: Enzyklopädien, Die Rede, Das Studio, Perspektiven, Der Künstler, seine Masken und seine Tiere, Savonnerie, „Wenn das Bild wie Wasser wär…“, Schall und Rauch, Das Kreuz der Ehe, Saturnalien und Orte. Seit Anbeginn seiner Karriere ist es Thomas Hubers Anliegen, das Bild als Ort künstlerischen Denkens und Handelns zu erklären und es als soziales Ereignis und Ort der Begegnung auszuweisen. Seine zentralperspektivisch aufgebauten, buntfarbigen Erzählkosmen bestehen aus zunächst leicht lesbaren Bildmetaphern, die der Künstler jedoch mit eigenwilligen Interpretationen unterlegt. Denn sie kreisen um den philosophischen Begriff des Bildes, um den alchemistischen Vorgang der Bildherstellung, um die künstlerische Produktion, die Vermarktung von Kunst sowie um ihren Stellenwert in der Gesellschaft.

1987/88 studierte Thomas Huber an der Kunstgewerbeschule in Basel, 1979 am Royal College of Art in London und von 1980 bis 1983 an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei Fritz Schwegler. Seit seinen ersten öffentlichen Auftritten 1982, als er begann, seine Bilder dem Publikum durch eigene Reden zu erklären und vorzustellen, hat sein Schaffen eine breite Anerkennung erfahren. Die lange Liste seiner zahlreichen internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen, seine Präsenz in hochkarätigen Sammlungen belegen den Erfolg, den Thomas Huber als Maler und Redner vor seinen Bildern in den letzten zwanzig Jahren erlangt hat. Von 1992 bis 1999 hatte der Künstler zudem eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig inne, von 2000 bis 2002 war er Vorsitzender des deutschen Künstlerbundes und 2001 unternahm er zusammen mit Bogomir Ecker unter dem Titel Künstlermuseum die viel diskutierte Neueinrichtung der Schausammlung im museum kunst palast in Düsseldorf.

Zur Ausstellung, die vom Aargauer Kunsthaus, Aarau initiiert wurde und in Kooperation mit dem Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam durchgeführt wird, ist eine umfassende Monografie im Lars Müller Verlag, Baden (Schweiz) erschienen. Texte von: Oskar Bätschmann, Philippe Cuenat, Beate Ermacora, Thomas Huber, Hans Dieter Jünger, Stephan Kunz, Beat Wismer.

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