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Eröffnung: Freitag, 15. Februar um 19.30 Uhr

Die Idee, ob sie nun vom Schnaps oder den Gerüsten des Aprioris herkömmt, geht beim Zeichnen einen Weg, nicht ohne Mühen, über Hand und Linie auf Bierdeckel, Papierchen oder im noblen Unglücksfalle auf die amüsant noblen Schöllerhämmer. Da ich mehr von der Nachdenklichkeit her kam, ging es im Grunde ja nur darum, Gedanken, die nicht mehr zu denken oder zu beschreiben waren, auf einer unkomplizierten Bildfläche greifbar zu machen. (Thomas Kapielski)

Als studierter Geograf, Philologe sowie Theologe ist Thomas Kapielski in einer außerordentlichen Vielzahl von Disziplinen und Genres bewandert. Bekannt ist er dem Publikum seit den 70er Jahren als Bildender Künstler, Literat sowie Musiker. Bild und Wort funktionieren im œuvre des Berliner Künstlers symbiotisch: Bisweilen brachial daher kommender Sprachwitz erläutert Malerei und Plastik, die wiederum Geschriebenes illustrieren. Ganz nebenbei wechselt Kapielski dabei spielend Medium und Gattung. Mit „Einfaltspinsel = Ausfallspinsel“, „Sozialmanierismus. Je dickens destojevskij“ oder dem „Klorollenriff“ seien nur einige charakteristische Beispiele für Kapielskis Schaffen als Bildender Künstler und Literat genannt. Ob Anekdoten zum Kunstbetrieb, Tagebucheinträge, Gedichte oder Kurzprosa, Thomas Kapielski greift diese Themen in seinen Texten auf und gibt sie mit einem besonderen Gespür für Sprache und Humor wieder. Seine Arbeiten entziehen sich allgemeinen Aussagen, modischen Trends jeglicher Art, aber auch moralischen Anstandsregeln. Ausgangsmaterial sind dabei paradox außergewöhnliche, aber auch außerordentlich banale Gegebenheiten unseres Lebensalltags. Fotografien, Objekte, Collagen und Gemälde verbunden mit Texten, die zwischen Ironie, Sarkasmus, Subtilität und Plattitüde oszillieren, vergegenwärtigen die Schwächen und Zwänge unserer gesellschaftlichen Konventionen.

Thomas Kapielski wurde 1951 in Berlin geboren. Seitdem studierte er Geographie, Musikwissenschaft, Philologie, Philosophie sowie Theologie und ist seit den 70er Jahren u.a. als Bildender Künstler und Literat aktiv. Für seine Arbeit wurde Thomas Kapielski im Jahre 1999 sowohl mit dem Ben-Witter-Preis für Literatur als auch mit dem Sprengel-Preis für Bildende Kunst ausgezeichnet. Benötigt Wasser den Freischwimmer? vereint Teile von Kapielskis Gesamtkunstwerk der letzten Jahre. Am Abend der Ausstellungseröffnung wird Thomas Kapielski einen Ausstellungsvortrag mitsamt einer Führung abhalten.

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Benötigt Wasser den Freischwimmer?
Thomas Kapielski
Kurator: Stefanie Böttcher