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Für die neo-konzeptuelle Kunst waren die raumgreifenden Textarbeiten, abstrakten Zahlenbilder und installativen Situationen von Thomas Locher in den späten 80er und frühen 90er Jahren wegweisend. So ist er weltweit in vielen namhaften Museen und Sammlungen mit beispielhaften Werken aus dieser Zeit vertreten. Gerade die abstrakten Zahlenbilder erfreuten sich großer Beliebtheit, weil ihre bildfeld-aufgeteilten Plastikflächen, in die nach keiner ersichtlichen mathematischen Logik in jedes einzelne Farbfeld eine weiße Zahl von 1 bis 9 eingraviert war, die Betrachter stets zu neuen Rechenübungen aufforderten.

Für Thomas Locher waren immer die Grundlagen und Regeln des menschlichen Zusammenlebens interessant. Seine wichtigsten Arbeitsfelder sind daher Sprache, die mit ihr verbundenen Grammatiken, die Rechtssysteme sowie die Gesetze der Ökonomie. Als Regeln wirken diese stets universell, sind durchgreifend. Zugleich verfügen all diese Systeme jedoch auch über ein hohes Maß an fiktivem Potenzial. Thomas Locher hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit diesem Potenzial zu arbeiten und dafür einzelne Zustandsbeschreibungen in optimalen ästhetischen Lösungen zu präsentieren. So kommen inzwischen große raumgreifende Installationen zustande, die in ihren einzelnen Bestandteilen so gut als singuläre Werke wie in der installativen Zusammenschau des ganzen Raumes funktionieren.

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Thomas Locher
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