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Thomas Zipp zählt zu den bedeutendsten deutschen Künstlern der Gegenwart. Geboren 1966 im hessischen Heppenheim, wurde er als Maler an der Städelschule Frankfurt und der Slade School of Fine Art in London ausgebildet. Mit Vorliebe fügt er seine Werke, bestehend aus Gemälden, Grafiken, Skulpturen und installativen Arbeiten zu einem Gesamtkonzept zusammen. Seit der 4. Berlin Biennale beeindrucken seine Rauminstallationen immer wieder aufs Neue. Auf der Suche nach Norm und Abweichung verwandelte er zuletzt das riesige Areal der Kunsthalle Fridericianum in Kassel in eine „psychiatirsche Anstalt“. Die vom Tageslicht abgeschirmten, gänzlich verwandelten Ausstellungsräume werden zu Visionsräumen, in welchen brisante Auseinandersetzungen wissenschaftlicher, politischer, religiöser und esoterischer Art stattfinden. Seine Installationen sind inhaltlich aufgeladene Raummodelle, in denen historische Ereignisse Bezug auf die Gegenwart nehmen. Wissenschaftler oder beispielsweise der theologische Urheber der Reformation Martin Luther treten mit ihren Ansichten, Hypothesen und wissenschaftlichen Errungenschaften in einer globalisierten Welt in Erscheinung. Sie beziehen erneut Stellung und werden im Werk von Thomas Zipp kritisch hinterfragt. Als „Psychonauten“, die mit ihrem Wirken das bestehende System grundlegend verändert haben, geistern sie durch seinen Weltverschwörungsgeist. Dabei wird den Leinwänden durch Stelzen Mobilität verliehen, so als könne man sie wie Banner zu einem Protestmarsch erheben. Großformatige Gemälde finden ihre Ergänzung in kleinen gerahmten Collagen, in denen sich oft düster und humorvoll zugleich der eigentliche Kern verbirgt: Der Mensch mit all seiner Endlichkeit steht im Mittelpunkt der Zipp’schen Überlegungen. 2007 verwandelte der Künstler die Galerie Schöttle in einen „Aufregenden Zeremonienraum“ und lässt mit Spannung auf die kommende Ausstellung zur Open Art 2010 blicken.