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Entwickelte Tina Born 2002 mit ihrer ersten Einzelausstellung bei LAURA MARS GRP. das Modell eines Hauses, das sich wie ein architektonisches Psychogramm lesen lies, verbinden sich in ihrer aktuellen Schau Fragmente utopischer Architektur und Designs mit Erscheinungsformen der Natur. Die Atmosphäre latenter Bedrohung, die bereits "The Mansion of Sarah Winchester“ auszeichnete, setzt sich in Borns jüngster Serie von Gouachen fort: Im Vordergrund steht die Konfrontation mit den psychischen und räumlichen Dimensionen organischer Mikro- und Makrokosmen. In ihrer Arbeit nutzt Born futuristische Interieurs und Bauten amerikanischer Westküstenarchitektur als Inspiration einer imaginären Landschaft, in der architektonische Versatzstücke mit visuellen Elementen aus der Naturwissenschaft und Esoterik kombiniert werden. Die Grundlage bilden hierbei dreidimensionale Modelle von Bauten, die Born entwirft und anfertigt, um sie als Motive in ihre Bilder zu integrieren. Schwebende architektonische Objekte gleiten über weite unberührte Landschaften, Wabenformen erinnern an vergangene Vorstellungen zukünftigen Wohnens, Tautropfen auf Spinnennetzen setzen Assoziationen zu Planetensystemen oder Nervenfasern frei. Sowenig die Größenverhältnisse auf Borns Bildern greifbar sind, so wenig deutlich ist es, ob es sich hier um modellhafte Entwürfe oder Visionen einer verinnerlichten Welt handelt.

„Es gibt immer eine andere Lösung“: Mit seinen Interventionen regt Knut Henrik Henriksen den Betrachter dazu an, sich mit Maßstäben und Normen auseinander zu setzen. Als „Architektonischen Zweifel“ bezeichnet der 1970 in Norwegen geborene Künstler die Motivation, auf uneindeutige architektonische Situationen zu reagieren. So wird seine monumentale Arbeit für die im kommenden Frühjahr stattfindende Gruppenausstellung „Berlin North“ den Hamburger Bahnhof zwischen Eingangsbereich und Ausstellungshalle „durchschneiden“ und das unmittelbare Aufeinandertreffen unterschiedlicher Baustile, Epochen und kultureller Erfahrungen spürbar machen. Die Skulpturen, die er bei LAURA MARS GRP. zeigt, basieren auf den Variationsmöglichkeiten, die sich aus der fortgesetzten Teilung eines rechteckigen Standardformates in zwei gleiche Teile ergeben. Die dabei entstehenden Flächen werden von Henriksen konstruktivistisch zerlegt, und in unterschiedlichen Größen und Materialien dreidimensional in den Raum gestellt. Der Gebrauch „intimer“, im Alltag genutzter Werkstoffe, die in jedem Baumarkt erhältlich sind, wie oberflächenbehandelte Holzplatten, Rauhfasertapete oder Spiegelglas, hat nicht nur formale sondern gleichermaßen emotionale Qualität. Der mathematische Ansatz, der Henriksens experimenteller Vorgehensweise zugrunde liegt, bricht sich mit der subjektiven Entscheidung des Künstlers, den Arbeitsprozess an einer bestimmten Stelle abzuschließen. Auf gewisse Weise sind Henriksens Skulpturen immer unvollendet : Über die praktikable Lösungen hinaus eröffnen sie für den Betrachter unendliche Möglichkeiten der Weiterführung und Neukombination, und realisieren sich gleichermaßen im Raum, wie auch in der persönlichen Imagination. Pressetext

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Tina Born / Knut Henrik Henriksen