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Tina Tonagel. Andere Monde 30.06.2017 - 24.09.2017

Kästchen, die sich auf und ab bewegen, selbstspielende Triangeln und subtile Projektionen ziehen in der Schaufensterausstellung von Tina Tonagel den Blick und das Gehör des Betrachters auf sich und wecken gleichzeitig seine Neugierde: „Was passiert hier?“ und vor allem „Wie?“.

Die Kölner Medienkünstlerin Tina Tonagel (*1973) bringt in ihren Arbeiten Dinge in Bewegung und zum Klingen. Mit ihren motorisierten Installationen aus alltäglichen Materialien spielt die Künstlerin mit der Erwartung des Betrachters, ihre Arbeiten geben auf den ersten Blick ein Rätsel auf, das der Betrachter nur bei genauem Hinsehen oder -hören lösen kann.

In der Arbeit „Sisyphos, zum Glück“ gleitet langsam und unermüdlich eines von vier Kästchen wie von Geisterhand auf und ab - gleich der mythologischen Figur, die zur Strafe einen Felsblock auf ewig einen Berg hinaufwälzen muss, der, fast am Gipfel, jedes Mal wieder ins Tal rollt. Anstatt jedoch die archaisch wirkende Mechanik dezent zu verstecken, macht Tina Tonagel die technische Funktionsweise zum Teil ihrer bewegten Arbeit – auf einem grob abgerissenen Stück Platte ist eine Replik des Motors aufgebracht. Fein ausgetüftelte Details stehen hier im Kontrast zu grober Funktionalität.

Das spezifisch für den Raum entwickelte Arrangement aus neuen und bestehenden Arbeiten lässt im Schaufenster ein poetisches Gesamterlebnis entstehen.

Tina Tonagel hat zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen erhalten, u. a. das Stipendium des Landes NRW für Medienkünstlerinnen, das Stipendium der Stiftung Kunstfonds Bonn, den Marler Video-Installations-Preis. Sie absolvierte 2004 ihr Studium der Medienkunst an der Kunsthochschule für Medien in Köln bei Valie Export.