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Capitain Petzel freut sich, die erste Einzelausstellung mit dem österreichischen Maler Tobias Pils präsentieren zu können.

Tobias Pils erzeugt in seinen Bildern eine Wirklichkeit nach eigenen Gesetzen, in der Paradoxien, Bruchstellen und assoziative Sprünge ein organisches Ganzes ergeben. Die Bilder führen den Betrachter in eine Formen- und Strukturwelt, die ihm bekannt erscheint, sich aber nie eindeutig auflösen lässt. Die ausschließliche Verwendung von Grautönen verweist nicht nur auf einen konzeptuellen Ansatz ähnlich dem zur monochromen oder rein gestischen Malerei, sondern entrückt die Bilder von Raum und Zeit.

Unter Berücksichtigung der gläsernen Galeriearchitektur nach Außen hin konzipiert, erscheinen Tobias Pils Arbeiten wie traumähnliche Sinnkonstitutionen als Gesamtheit von Veräußerlichung und Verinnerlichung. Florale Formen präsentieren sich wie Anleihen von Karl Blossfeldt, jedoch nicht in dessen formaler Strenge, sondern wie intuitive Erscheinungen, diffus und faserig auslaufend. Sie huldigen die Schönheit der Natur und die der Natur immanenten Erotik. Die florale Leichtigkeit wird kontrastiert mit surrealen Elementen und harten, strengen Formen, die sich explosionsartig auf der Leinwand ausbreiten oder sich als schwarze Fläche in das Bild schieben. Dem Naturthema der Malereien stehen die kantigen, mechanischen Formen der Tuschezeichnungen gegenüber, die einen Eindruck von urbaner Härte vermitteln.

Das Spannungsmoment an Pils’ Kunst ist die Ambivalenz seiner Arbeiten, der nicht greifbare Zwischenzustand, undurchdringlich und transparent zugleich. Der Betrachter ist versucht, einen Zustand zu definieren, der sich jedoch jeglicher Definition entzieht. Ein entgleitender, transitorischer Ort wird ästhetischer Erfahrungsraum.

Tobias Pils wurde 1971 in Linz (Österreich) geboren. Er lebt und arbeitet in Wien.