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Die 1985/86 vom Kunstmuseum Bonn erworbene Serie zu Dantes „Göttlicher Komödie“ von Tony Morgan aus dem Jahre 1985 wurde bislang noch nie ausgestellt. Sie umfasst 38 Arbeiten auf Papier und ein Vorblatt mit Text. Die überwiegend mit Bleistift und Wasserfarben gestalteten Zeichnungen haben eine Größe von 24 x 18 cm. Sie beziehen sich nur auf den ersten Teil der „Göttlichen Komödie“, auf die 34 Gesänge der Hölle, die Tony Morgan auf 38 Blättern illustriert.

Tony Morgan ( * 1938 in England. Malerei und Performance) beschreibt, wie er dazu kam, sich mit der „Göttlichen Komödie“ auseinanderzusetzen. Auf seinen ersten Italienreisen interessierte er sich weder für italienische Literatur noch Malerei. Er las die Romane von Dostojewsky und studierte in den Uffizien Zeichnungen von Rembrandt. Erst ein paar Jahre später im Juli/August 1985, während eines Aufenthalts in Volterra, las er alle Gesänge der „Göttlichen Komödie“. „I sat in the sun outside our house und read each Canto. When an image became very strong through reading the poems I would go into the house and immediately complete a watercolour or drawing." Zum ersten Mal war Tony Morgan Dantes „Göttlicher Komödie“ in der Schule für Pantomime von Etienne Decroux in Bern begegnet. Ihm widmete er auch seinen zeichnerischen Zyklus.

In dem Nebeneinander von Figürlichkeit und Abstraktion, kombiniert mit subtiler Linienführung und kräftigen Farbakzentuierungen, erreichen sie größte Intensität. Einige Blätter weisen Worte in englischer Sprache auf, Zitate oder Namen aus der „Göttlichen Komödie“. Sie enthalten Hinweise auf Gestalten aus der griechischen Mythologie oder auf historische Ereignisse. Es sind Texte, die Informationen vermitteln und Assoziationen ermöglichen. Tony Morgans Ideenreichtum und sein Bezug zu unserer Zeit enthebt seinen zeichnerischen Zyklus jeglicher historischer Beengtheit und Gebundenheit.

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Tony Morgan
Die Hölle, 1985
Illustrationen zu Gesängen aus Dantes „Göttlicher Komödie“
39 Blätter, Mischtechnik