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Die Kunsthalle Fri Art freut sich, eine der größten, den Designern und Architekten Trix und Robert Haussmann (1932, 1931) gewidmete Ausstellung anzukündigen. Das Jahr 1967 markiert den Aufbau eines idiosynkratischen OEuvres des Paares, das die Konventionen in den Bereichen Architektur, Design und Ästhetik seither beständig hinterfragt. In den 1960er-Jahren begannen sie mit der Entwicklung einer komplexen Sprache, die man einer frühen postmodernen Haltung oder einer Radical Design Position zuordnen kann. Im Laufe ihrer fünfzigjährigen Karriere erforschten sie viele kreative Schaffensbereiche – so zum Beispiel Gedichte als Produkt des Zufalls, Zeichnungen, Collagen und Texte. Das Aufbrechen oder die "Zerstörung" von Räumen und Formen könnte als eines der Mottos der Haussmanns bezeichnet werden. Das Schubladenmöbel in Form einer griechischen Säule wird zum Beispiel buchstäblich durch seine Funktion – die geöffneten Schubladensegmente – "zerstört". Speziell mit diesem Werk distanzieren sie sich deutlich von Sullivans wohlbekannter Aussage – form follows function. So ist es keine Überraschung, dass das Manifest der Haussmanns 1981 unter dem Titel Manierismo Critico veröffentlicht wurde.

Die Ausstellung in der Kunsthalle Fri Art wurde über einen langen Zeitraum hinweg in enger Zusammenarbeit mit den Architekten konzipiert und beleuchtet jeden Aspekt ihrer Arbeitsfelder. Dennoch ist sie bei weitem keine klassische Rückschau, da sie verschiedene Werkgruppen miteinander verknüpft. Dazu wählten Trix und Robert Haussmann acht Möbelobjekte der Röthlisberger Kollektion aus, die einen Überblick über ihre außergewöhnlichen Designexperimente aus den Jahren 1967 bis 1988 geben sowie eine Reihe einzigartiger Spiegel, die in den 1980er-Jahren gestaltet wurden. Darüber hinaus konzipierten und realisierten sie 10 neue Spiegelkreationen, die in einem Raum der Kunsthalle unterschiedliche optische Täuschungen erzeugen. Diese Spiegel werden kleine aber auch heftige Störungen in der Wahrnehmung sowohl ihrer eigenen Form als auch des Raums, in dem sie installiert sind, verursachen.

Im Gegensatz zu anderen Designern und Architekten sind sich Trix und Robert Haussmann überaus bewusst, dass ein Objekt vielmehr ein Bedeutungsträger als nur ein funktionaler oder ästhetischer Gegenstand sein kann. Deutlich wird dies unter anderem in ihrer Modell-Reihe Lehrstücke. Aus ebendieser Definition des Objektes resultiert auch ihr erweitertes Verständnis eines gegenwärtigen Architekten. Obgleich immer noch zuwenig gewürdigt, wurde ihr Werk sowohl in verschiedenen innovativen Kunsträumen wie zum Beispiel im Studiolo in Zürich, bei Herald Street in London, im Hard Hat in Genf als auch in diesem Jahr in der Galerie Weiss bereits in Zürich ausgestellt. In Anerkennung ihrer Karriere, die 1967 vor fast fünfzig Jahren mit der Gründung ihres gemeinsamen Designbüros Allgemeine Entwurfsanstalt begann, erhielt das Paar 2013 den angesehenen Schweizer Bundesdesignpreis.

Eröffnung: 25. April, 18 Uhr

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Trix und Robert Haussmann

Künstler:
Trix Haussmann, Robert Haussmann