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Das Attentat auf den österreichischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 in Sarajevo war fataler Auslöser des Ersten Weltkrieges. Hundert Jahre danach widmet das Leopold Museum den Schicksalen österreichischer Künstler, die in den Jahren 1914 bis 1918 tätig waren eine umfassende Ausstellung.

Den Ausgangspunkt der Schau bilden die Kriegserfahrungen von Egon Schiele, Albin Egger-Lienz und Anton Kolig. »Ich bin nun Soldat und habe die 14 schwersten Tage meines Lebens hinter mir«, schrieb Schiele 1915. Während seines Militärdienstes malte er russische Kriegsgefangene ebenso wie Vorgesetzte. Anton Kolig berichtet 1916 vom Kriegsschauplatz: »Ich male in großer Not«. Albin Egger-Lienz sinnierte an der italienischen Front über den »eisernen Schritt des ewigen Schicksals«.

Kriegsmaler schildern die Schrecken des Krieges, während zeitgleich große Kunstausstellungen im Inland und im neutralen Ausland organisiert werden. Kolo Moser malt mitten im Krieg Werke von intensiver Farbigkeit. Gustav Klimt arbeitet in diesen Jahren an Frauen­bildnissen, Allegorien und den späten Attersee-Landschaften. Als Klimt im Februar 1918 stirbt, zeichnet ihn Schiele am Totenbett. Im Oktober desselben Jahres hält er seine todkranke Frau Edith mit dem Zeichenstift fest. Beide sterben noch im selben Monat – kurz vor Kriegsende – an der Spanischen Grippe.

Bezüge zum Heute bilden ausgewählte Positionen zeitgenössischer Künstler aus Italien, Rumänien, Russland und Serbien, also jenen Ländern, gegen die Österreich-Ungarn im Ersten Weltkrieg an den Fronten kämpfte.

Die Ausstellung zeigt 200 Werke, davon rund 40 aus der Sammlung des Leopold Museum, 30 aus der Sammlung Leopold II und 130 Werke von öffentlichen und privaten österreichischen und internationalen Leihgebern. Zusätzlich zu den historischen Objekten sind zeitgenössische künstlerische Interventionen zu sehen.

Kuratoren: Elisabeth Leopold, Ivan Ristić, Stefan Kutzenberger