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Die Ausstellung "Trouble with Fantasy" stellt ein ausgewähltes Spektrum fantastischer Bildwelten von elf Künstlerinnen und Künstlern in ganz unter-schiedlichen Medien vor - vom interaktiven Computerspiel über Installationen und Videofilme bis hin zu den traditionellen Gattungen Malerei und Zeichnung. Beteiligt sind David Altmejd, Tobias Bernstrup, Armin Boehm, Cao Fei, Beate Geissler/Oliver Sann, Felix Stephan Huber, Kerstin Kartscher, Michael Kunze, Markus Selg und Katerina Vincourova.

Die bühnenartigen Landschaften und Räume oder die hermetischen Architekturen und labyrinthischen Bauten, die häufig die Szenerie von Computerspielen bilden, sind ohne die Räumlichkeit erzeugenden Erfindungen und Entwicklungen der Kunst kaum denkbar. Umgekehrt spiegelt sich aber auch in der Kunstproduktion einer jüngeren Generation heute die teils lustvolle, teils kritische Rezeption der computergenerierten virtuellen Welten. Schließlich treten nicht nur "die elektronischen Spiele ein Erbe an, das größer kaum sein könnte - fast die gesamte Kulturgeschichte steht ihnen samt ihrer Phantasien und Alpträume als Schauplatz zur Verfügung."(Andreas Rosenfelder: Unsere Welt im Zugriff der Konsole, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 20.August 2005, Nr. 193, S. 35)

So erzeugt etwa Markus Selg mittels großformatiger Computerprints begehbare Schauplätze einer komprimierten Welt voller Symbole und Zeichen zwischen Vergangenheit und Zukunft. Michael Kunzes mehrteilige Gemälde zeigen rätselhaft hermetische Architekturen und dramatische Landschaften, die perspektivisch so raffiniert konstruiert sind, dass verschiedene Kombinationen der Bildtafeln möglich sind. Armin Boehm nahm das Turnierspiel Gotcha zum Anlass für seine großformatigen "Paintball"-Gemälde. Umgekehrt zeigt der neue Videofilm "Return to Veste Rosenberg" von Beate Geissler und Oliver Sann viele fantastische Figuren und Handlungen, die unmittelbar dazu animieren, sich diverse Fantasy-Abenteuer in der mittelalterlichen Festung vorzustellen. In der Realität einer chinesischen Großstadt bewegen sich hingegen die fantasievoll kostümierten Protagonisten in Cao Feis Video "Cosplayers", ein Dokudrama, das vor allem die Un-Orte der Stadt zum Schauplatz macht. Tobias Bernstrup und Felix Stephan Huber zeigen neue, interaktive Computerspiele als raumgreifende Installationen. Während in Bernstrups Arbeit die elektronische Technik eines futuristischen High Speed-Lifts die Kontrolle übernommen hat, liefert bei Huber das ehemalige Führerhauptquartier Wolfsschanze die passende Kulisse für explosive Aktionen, lässt aber auch die Flucht auf vermeintlich friedlichere Levels zu.

Während die Computerspiele selbstverständlich eine Handlung voraussetzen, um das Spiel zu erleben, aktivieren Malerei, Video oder Zeichnung die Wahrnehmung des Betrachters beim Schauen auf andere Weise. Die Ausstellung "Trouble with Fantasy" wird dabei selbst zu einem spielerischen Display, das in jedem Raum der Kunsthalle Nürnberg wechselnde imaginäre Welten bereithält.

Beteiligte Künstlerinnen und Künstler: - David Altmejd, geb. 1974 in Montreal, lebt und arbeitet in New York - Tobias Bernstrup, geb. 1970 in Göteborg, lebt und arbeitet in New York und Stockholm - Armin Boehm, geb. 1972 in Aachen, lebt und arbeitet in Berlin - Cao Fei, geb. 1978 in Guangzhou (China), lebt und arbeitet in Guangzhou - Beate Geissler/Oliver Sann, geb. 1970 in Neuendettelsau/1968 in Düsseldorf, leben und arbeiten in Köln - Felix Stephan Huber, geb. 1955 in Zürich, lebt und arbeitet in Berlin - Kerstin Kartscher, geb. 1966 in Nürnberg, lebt und arbeitet in London - Michael Kunze, geb. 1961 in München, lebt und arbeitet in Berlin - Markus Selg, geb. 1974 in Singen, lebt und arbeitet in Berlin - Katerina Vincourova, geb. 1968 in Prag, lebt und arbeitet in Prag

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